Microsoft will Activision Blizzard übernehmen. In Großbritannien wurde der Deal jedoch blockiert. Jetzt soll sogar der Abschied des Publishers aus dem Vereinigten Königreich zur Debatte stehen.
Letzteres wäre dann aber wohl die letztmögliche Option, um die Übernahme zu gewährleisten. Dies würde dann nicht automatisch bedeuten, dass in Großbritannien die entsprechenden Spiele nicht mehr erscheinen. Vielmehr müsste sich Microsoft bzw. Activision Blizzard als Tochterunternehmen dann eben einen regionalen Vertriebspartner suchen
Generell ist das nicht unüblich. Beispielsweise hat auch Sony Pictures im Heimkino-Segment den Vertrieb seiner Filme und Serien auf Disc an Plaion Pictures übertragen. So oder so erkennt man die Entschlossenheit, mit der Microsoft die Übernahme durchboxen will. In der EU wurde das Abkommen im Übrigen mit einigen Auflagen bereits durchgewunken. Die britische Competition and Markets Authority (CMA) hatte jedoch Einwände.
Vor allem Microsofts zunehmende Macht im Cloud-Gaming-Segment stufte die CMA als in Zukunft wettbewerbsschädigend ein, wenn auch noch Activision Blizzard zum Portfolio der Redmonder gehören würde. Wie geht es nun weiter? Es heißt, der Microsoft-Präsident Brad Smith treffe sich in Kürze mit dem Kanzler Jeremy Hunt. Letzterer soll grundlegend ein offenes Ohr haben, denn er hatte die Entscheidung der CMA bereits öffentlich kritisiert. Jedoch war er auch mit einigen Stellungnahmen von Smith unglücklich, die EU als bessere Region für den Wettbewerb deklarierten.
Microsoft hält sich alle Optionen offen
Smith will auch mit der Rechtsabteilung von Microsoft intensive Gespräche führen und alle Möglichkeiten prüfen. Statt die Übernahme fallen zu lassen, würde man Activision Blizzard eben offenbar eher aus Großbritannien zurückziehen.
Ob es wirklich so weit kommt, ist offen. Im Juli wird Microsofts Widerspruch gegen die CMA-Entscheidung vor Gericht behandelt. Auch Activision Blizzard hatte im Übrigen Widerspruch eingelegt.