Netflix wertet seinen Basis-Tarif mit Werbung auf. Statt 720p, könnt ihr dort schon bald Content mit 1080p als maximaler Auflösung abrufen.
Richtig gelesen: Netflix hat angekündigt, dass die Auflösung von 720p (HD) auf 1080p (Full HD) hochgeschraubt wird. Ob dies zeitgemäß ist, müsst ihr selbst entscheiden. Die 4K-Auflösung bleibt weiterhin dem teuersten Abonnement, dem Premium-Tarif für monatlich 17,99 Euro vorbehalten. Für das werbefinanzierte Basis-Abo fallen hingegen nur 4,99 Euro im Monat an. Eine Preiserhöhung ist aktuell (noch) nicht vorgesehen.
Neues Basis-Abo richtet sich an „Gelegenheits-Nutzer“
Kürzlich hatte Netflix das Basis-Abo mit Werbung auch auf die Apple TV gehievt. Nachdem der Tarif zunächst eher schleppend gestartet war, soll er mittlerweile gut die Nutzer abholen. Freilich verspricht sich der Streaming-Anbieter von dem Angebot einerseits neue Einnahmen durch Werbepartner, aber auch Neukundengewinnung. Gerade die Gelegenheits-Nutzer sind hier die Zielgruppe.
Eine weitere Aufwertung des Basis-Tarifs: Der soll bald zwei parallele Videostreams erlauben. Aktuell ist nur das gleichzeitige Ansehen von Inhalten an einem einzigen Gerät möglich. Allerdings ist zu erwähnen, dass es nicht nur gute Nachrichten aus dem Hause Netflix gibt.
Netflix verrät Näheres zum kostenpflichtigen Account-Sharing
So berichtet Deadline, dass das kostenpflichtige Account-Sharing international näher rückt. Eigentlich wollte Netflix dies bereits im 1. Quartal 2023 durchsetzen. In einigen Regionen ist das auch schon der Fall. Wer dort sein Konto über den eigenen Haushalt hinaus teilt, muss pro zusätzlichem Nutzer je nach Land bis zu 5,99 Euro Aufpreis zahlen. Im 2. Quartal 2023 soll es nun weltweit allen Trittbrettfahrern an den Kragen gehen – auch in Deutschland.
So nimmt Netflix an, dass rund 100 Mio. Benutzer das Angebot nutzen, ohne dafür zu zahlen. Zumindest einen Teil davon will man zu zahlenden Kunden machen. Dass es auch zu Kündigungen kommen wird, berechnet man da ein. Herausfiltern will man das Teilen über den eigenen Haushalt hinaus durch diverse Maßnahmen wie Geräte-IDs, IP-Adressen, Kontoaktivitäten und mehr.
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Konsequenterweise müsste dann ja der „normale“ Basis-Tarif ebenfalls angepasst werden, damit die Leute, die mehr zahlen nicht schlechtere Qualität bekommen.
Dann würde der Basis-Tarif aber den bisherigen Standard-Tarif obsolet machen. Und ob dann 10€ Unterschied zum Premium noch gerechtfertigt wären? ♂️
Oder man möchte die Nutzer zum Tarif mit Werbung überreden, weil dieser auf lange Sicht mehr Einnahmen für Netflix verspricht?
Oder aber (Wunschdenken): um durch das Unterbinden des Account-Sharings zu viele Nutzer zu vergraulen, senken sie die Preise für alle Abo-Modelle: Standard bekommt man zum bisherigen Basis-Tarif, Premium für Standard, und mehr Kohle zahlt man halt nur, wenn man den Account teilen möchte.
Im Endeffekt wird Netflix eine Preissenkung nur als letzten Schritt gehen. Sollte sich das Basis-Werbe-Abo gut entwickeln, dann hat Netflix derzeit ja keinen Grund zu reagieren. Das Unternehmen wird ja immer versuchen, die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Das ist entsprechend schwer, wenn man in Fokus-Märkten den Preis für etablierte Abos senkt. Preissenkungen können kommen, ich vermute, das ist derzeit nicht der Weg, den Netflix geht.
Und das Basis-Abo ohne Werbung bleibt bei 720p? Dann ist mich Netflix ab sofort als Kunde für immer los! Ich lasse mir doch nicht als mehr zahlender Kunde in den Allerwertesten treten.
Hehe, das wär doch was. Das Basis Modell auch auf 1080p – für 7.99. Das Standart Modell dann im Gegenzug auf 4K für 12.99. Und das andere bleibt wie es ist. Was dann wohl passiert?