Disney+: Zahlungsbereitschaft der Kunden ist offenbar hoch

Disney+ wird von den Abonnenten bisher gut angenommen. Offenbar ist die Zahlungsbereitschaft groß genug, um weitere Preiserhöhungen durchzudrücken.

So haben laut einem Bericht des Wall Street Journals, basierend auf Daten des Analyse-Anbieters Antenna, in den Vereinigten Staaten 94 % der Abonnenten die letzte Preiserhöhung im Dezember 2022 mitgemacht. Damals wurde das Streaming-Angebot von 7,99 US-Dollar im Monat auf 10,99 US-Dollar verteuert. In Deutschland hat Disney bislang keine neue Erhöhung vorgenommen.

Allerdings wurde auch hierzulande der Preis für Disney+ bereits mehrfach erhöht. Frühe Abonnenten zahlten etwa im ersten Jahr 59,99 Euro, während es dann mittlerweile schon 89,90 Euro sind. Das Monatsabonnement steht mittlerweile bei 8,99 Euro im Monat. Gestartet war es für 6,99 Euro. Prognose: Viele Menschen dürften sich ihr Abo mit Familie und Freunden außerhalb des eigenen Haushalts teilen, auch wenn das laut Richtlinien untersagt ist. Das macht es auch leichter, Preiserhöhungen zu schlucken.

Disney+ hat im April 2023 wieder neue Inhalte auf Lager.
Disney+ hat im April 2023 wieder neue Inhalte auf Lager.

Sollte Disney allerdings die Preise weiter erhöhen und womöglich gegen das Account-Sharing vorgehen, so wie es Netflix derzeit plant, könnte sich das Blatt wenden. Marktforscher geben an, dass Familien mit Kindern vermutlich auch nach weiteren Preiserhöhungen Disney+ treu bleiben würden. Anders sehe es aber für Einzelpersonen aus, die vorwiegend auf Inhalte für Erwachsene blicken. Da spiele die Qualität der Exklusivtitel eine zunehmende Rolle.

Disney+ soll in die schwarzen Zahlen kommen

Klar ist, dass Disney+ aktuell noch keine Gewinne einbringt. Das hat auch dazu geführt, dass CEO Bob Iger angekündigt hat, die Inhalte von Disney wieder breiter auszuwerten, statt sie exklusiv beim Streaming-Angebot zu horten. Das machte sich schon bei den April-Neuheiten bemerkbar. So kommt zwar „Avatar: The Way of Water“ am 4. April 2023 ins Heimkino, wird aber zunächst nur bei Plattformen wie Apple iTunes gegen einen Obolus angeboten.

Am Ende kann man nur abwarten, sollte aber im Kopf behalten: Bis zur nächsten Preiserhöhung von Disney+ ist es auch in Deutschland nur eine Frage der Zeit.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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7 Kommentare
  1. Wie viele Eltern würden wohl freiwillig auf den besten Schnuller-Ersatz aller Zeiten verzichten? Das wird denen ihr Nervenkostüm wert sein. 😉

  2. also ich werde diese Jahr mein Abo nicht verlängern, klar wird das durch 3 geteilt aber für 90€ einfach zu deftig. Bin erstmal noch bei Netflix das habe ich günstige bekommen. Dann mal schauen.

  3. Sehr viel Spekulation, erst wenn die letzten Jahresabos mit dem alten Preisen auslaufen, kann man abschätzen wie die Erhöhungen angenommen werden.
    Zudem gibt es in den USA deutlich mehr Promoaktionen mit Rabatten und Freimonaten als man es hier in Europa kennt, dass verzehrt das ganze auch noch

    • Stimmt.

      Hab auch mal gehört, das man Disney+ in den USA auch automatisch zu vielen Mobilfunk und Kabelanschlüssen „kostenlos“ automatisch dazu bekommt. Das allein wird dort wahrscheinlich Millionen von Disney+ Kunden ausmachen. Sowas verzehrt das Ganze halt ordentlich.

      • Nicht nur dass, Couponsaktionen, Gewinnspiele, Fastfoodketten, Supermärkte, TV Kauf, Zeitungsabos, Disneyland , Apps, und und und …. überall gibt es Möglichkeiten Rabatte,Freimonate, Eintauschpunkte etc für D+ USA zu bekommen. Sowas wie dort haben und kennen wir hier garnicht.

        Nach der Dezembererhöhung so eine Analyse (der WSJ Artikel betrifft wohl nur Januar23) zu machen ist einfach sinnlos. Da irgendwas herauszulesen ist wie Wahrsagen mit Kaffee satz, Tierknochen und deren Innereien.
        Interessant wird es erst mit dem Halbjahresbericht von Disney

  4. Muss sagen ich bin mit Disney+ bisher zufrieden. Da ich erst Anfang März das Jahresabo günstig per Samsung Gutschein Aktion verlängert hab, bleib ich bis nächsten März vor ner Erhöhung verschont.

    Es kommt jeden Monat weniger Neues dazu als bei Netflix, dafür aber mehr „Klasse statt Masse“. Das gefällt mir. Und der „Backkatalog“ trifft voll meinen Geschmack.

    Denke aber das Leute, die keine Kinder haben und mit dem Back-Katalog nix anfangen können eher von ner Preiserhöhung abgeschreckt werden.

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