Netflix hat erste Preise für das Account-Sharing in Europa genannt. Pro Monat und pro zusätzlichem Nutzer fallen beispielsweise in Spanien satte 5,99 Euro an.
In Portugal kommen die Abonnenten, die haushaltsfremde Mitbenutzer ergänzen wollen, etwas günstiger weg: Sie sollen 3,99 Euro pro Monat und zusätzlichem User zahlen. Auch in Kanada und Neuseeland hat man im Übrigen den Obolus eingeführt. Dort ergeben sich Preise von umgerechnet jeweils 5,54 bzw. 4,73 Euro, was jeweils 7,99 CAD / NZD entspricht.
Für Deutschland legt das nahe, dass Netflix auch hierzulande pro haushaltsfremdem Mitbenutzer zwischen 4 und 5 Euro verlangen dürfte – oder sogar etwas mehr. Brisant ist daran, dass es somit günstiger sein könnte, das werbefinanzierte Basis-Abo im Alleingang abzuschließen. Denn das kostet monatlich 4,99 Euro – weniger als der spanische Aufpreis pro User.
Netflix hatte bestätigt, dass man den Aufpreis für haushaltsfremde Mitbenutzer weltweit noch vor April 2023 einführen wird. Um die Umsetzung zu kontrollieren, sollen wohl die Geräte-IDs, Kontoaktivitäten und IP-Adressen ausgewertet werden. Auffälligen Konten wird man dann die zusätzlichen Kosten nahelegen und andernfalls womöglich den Vertrag kündigen.
Netflix will Trittbrettfahrer zu zahlenden Kunden machen
Netflix geht derzeit davon aus, dass rund 100 Mio. Nutzer als Trittbrettfahrer bei anderen Kunden mitschauen, ohne selbst zu zahlen. Bisher tolerierte der Streaming-Anbieter dies stillschweigend, obwohl es gegen die AGB verstößt. Doch nun möchte man die Hand aufhalten. Dabei ist man sich bewusst, dass es auch einige Kündigungen hageln wird. Unterm Strich rechnet man jedoch mit Mehreinnahmen.
Wir nehmen an, dass auch die Konkurrenz von Amazon Prime Video, Disney+, Paramount+ und Co. genau hinsehen wird. Sollte Netflix Plan aufgehen, werden sicherlich auch die anderen Anbieter bald mit ähnlichen Maßnahmen liebäugeln.