Hollywood-Studios verbrennen mit ihrem Streaming-Angebot Geld. Die Filmstudios müssen reagieren, was Abonnenten nicht wirklich gefallen dürfte.
- Filmstudios verdienen mit Streaming kein Geld
- Anleger und Investoren drängen auf neue Einnahmemöglichkeiten
- Abonnenten werden die Leidtragenden der neuen Streaming-Entwicklung sein
Die goldenen Zeiten des Videostreamings sind vorbei und nicht nur Hollywoodstudios, auch Abonnenten müssen sich auf die nächste Evolutionsstufe des Streamings vorbereiten. Neben Investoren und Aktionären, kommt jetzt auch die Chefetage des Entertainment-Business zu der Erkenntnis, dass sich mit der digitalen Film- und Serienrevolution die Gewinne deutlich ausdünnen. Nicht nur ausdünnen, sondern im Prinzip ein Verlustgeschäft darstellen.
„Streaming ist in der Tat kein gutes Geschäft“
Diese sich manifestierende Vermutung, hatten die Vorstände und Firmenchefs der großen Entertainment-Anbieter wie Netflix, Disney+, Amazon Prime Video oder Apple TV+ sicherlich schon länger. Deutliche Worte, wie „gut“ das Geschäft Streaming wirklich ist, findet derzeit aber nur das Analyseteam von MoffettNathanson. In ihrem Bericht vom 18. Januar heißt es z.B.: „Investoren und Führungskräfte haben akzeptiert, dass Streaming in der Tat kein gutes Geschäft ist – zumindest nicht im Vergleich zu dem, was davor kam.“.
Autsch! Wir möchten nicht wissen, wie man sich als CEO eines großen Unternehmens fühlen muss, wenn man am Steuer eines riesigen Schiffes sitzt, dass wohl schon seit Jahren leckt, man dieses aber womöglich nie wieder dicht bekommt. Der Bericht könnte auch zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen. In diesen Tagen startet die „Hollywood Earnings Season“ in der Unternehmen wie Netflix ihre Kommentare zum letzten Quartal 2022 abgeben. Und Investoren erwarten, dass Themen wie Werbemöglichkeiten, wirtschaftliche Herausforderungen und die hohe Inflation angesprochen werden.
Eine Sackgasse in drei Akten
Im Bericht der Analysten ist von einer „Geschichte der Erzählbranche in drei Akten“ die Rede. Im ersten Akt, also noch vor der digitalen Distribution, haben die Unternehmen förmlich Geld gedruckt. Die Ticketverkäufe an den Kinokassen, die Zweitvermarktung über Medien wie VHS, DVD, Blu-ray, Pay-TV-Anbieter und lineares Fernsehen brachten mehr als genug Geld ein. Im zweiten Akt stürzten sich gefühlt alle Unternehmen blind auf den Streamingmarkt, geblendet von einer Erfolgsgeschichte, wie sie Netflix während er Pandemie nicht besser erzählen hätte können. Jetzt stehen wir am Rande des dritten Aktes:
Es ist Gewissheit, dass sich mit dem Geschäft keine riesigen und vor allem stabilen Umsätze erzielen lassen. Beispiel gefällig? Pro zahlendem Abonnenten nimmt Disney+ um die 5 US-Dollar pro Monat ein. Das sind gerechnet auf die ca. 165 Millionen Abonnenten 820 Millionen US-Dollar Umsatz. Verglichen mit der Kinobranche, die mit Filmen wie „Avatar: Der Weg des Wassers“, „Top Gun: Maverick“ oder „Jurassic World: Dominion“ gerne bis zu 2 Milliarden US-Dollar an Umsatz generiert, ist das nicht nur gefühlt etwas wenig. Auch das Geschäft mit DVDs, Blu-rays und 4K Blu-rays dürfte weitaus höhere Margen abwerfen. Und nicht zu vergessen, Pay-TV, was im Prinzip der erfolgreiche Vorreiter des Streamings darstellte.
Fokus auf Kino, Fernsehen und Disc?
Wir erinnern uns noch mal an die Aussage in der Analyse: „Investoren und Führungskräfte haben akzeptiert, dass Streaming in der Tat kein gutes Geschäft ist – zumindest nicht im Vergleich zu dem, was davor kam.“. Was davor kam, war eben das Kino, Fernsehen, Pay-TV und das Geschäft mit physischen Medien. Alle Distributionsformen wurden in den vergangenen Jahren regelrecht vernachlässigt, da jedes Filmstudio nur noch darauf fokussiert war, seinen eigenen Streamingdienst an den Start zu bringen.
Im Beispiel des Kinogeschäfts kann man gut nachvollziehen, welche Fehler die Unternehmen begangen haben. Filme wurden z.B. direkt über die Streamingdienste vermarktet und kamen gar nicht mehr ins Kino. Die Zeitfenster, in denen die exklusiv im Kino liefen, sind deutlich verkürzt worden und in einigen Fällen startete die digitale Verwertung parallel zum Kinostart. Diese Entwicklung ging zum Teil so weit, dass einige bereits den Untergang des Kinos vorhergesagt hatten.
Doch dann kamen wahre Kinohelden, wie Tom Cruise, die sich für einen langes, exklusives Kinofenster eingesetzt haben. Oder Blockbuster-Garant James Cameron, der gezeigt hat, dass das Kino mehr als lebendig ist, sich im Beispiel von „Avatar 2: Der Weg des Wassers“ sogar noch weiter entwickeln kann. Selbst der Markt für physische Medien hält sicherlich noch Potenzial bereit. In Zeiten, in denen Filme und Serien auf so viele Plattformen verteilt werden, ergibt es fast wieder mehr Sinn, sich seine Lieblingstitel gezielt zu kaufen und in das Regal zu stellen. Und wenn dann noch die Bild- und Audiopräsentation, die eines Streams überlegen sind, wieso sich dann nicht den jüngsten Blockbuster auf 4K UHD Blu-ray bestellen? Und das Thema Pay-TV haben wir noch gar nicht wirklich angeschnitten. Dieses Modell bot Nutzern früher immer hochwertige Inhalte, meist vor vielen anderen Vertriebskanälen. Damals konnte man mit einem Kunden im Pay-TV-Bereich rund sechsmal so viel Umsatz generieren, wie heutzutage mit einem Streaming-Abonnenten. Und der Kunde hat sich früher bei Sky und Co. sicherlich auch besser aufgehoben gefühlt.
Mehr Werbung, erhöhte Preise, kein Account-Sharing
Laut dem Bericht werden die Hollywoodstudios erst einmal nicht versuchen, die alten Wege neu zu pflastern. Es wird davon ausgegangen, dass das Modell „Streaming mit Werbung“ weiter ausgebaut wird, über Umwege sogar Nutzern untergeschoben wird, die Streaming hauptsächlich wegen der Werbefreiheit angefangen haben. Es ist auch möglich, dass günstigere Abonnenten auf Inhalte länger warten müssen (zwischen 15 und 30 Tage) im Vergleich zu Premium-Kunden. Begleitet werden solche „Neuausrichtungen“ sicherlich mit weiteren Preiserhöhungen und die Jagd auf sogenannte Account-Sharer, die ein Konto mit mehreren Leuten außerhalb des Haushalts teilen. Letztlich müssen die Anbieter versuchen, die profitablen Zeiten des linearen Fernsehens zu rekonstruieren. Ob das wirklich funktioniert, oder ob im Laufe der Zeit sich noch weitere Streaminganbieter geschlagen geben müssen, werden wir sicherlich bald erfahren. 2023 könnte nämlich DAS Schicksalsjahr für Streamingdienste werden.
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Eines der Probleme beim Streaming ist meiner Meinung nach Fragmentierung. Jeder versucht da ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Dass bei den aktuellen Preisen nicht jeder jeden Dienst abonniert, hätte man wissen können. Und wenn dann noch das Angebot sinkt oder Werbung dazu kommt ist der Kunde eben weg. Aus Kundensicht wäre ein Dienst mit kompletten Angebot am besten. Der kostet zwar mehr als als jeder einzelne Dienst, aber in der Summe wird es billiger.
Fragmentierund ist definitiv eines der Hauptprobleme der aktuellen Streaming-Situation. Ein „Einer für alles Streamingdienst“ wäre nice, ist von der Realität aber weit entfernt. Da würde es keine Sekunde dauern, bis sich einer der Film- und Serienanbieter benachteiligt fühlt. Und ein kleineres Filmstudio würde von der Masse an hochwertigen Marken, z.B. von Disney+, sicherlich erdrückt und würde seltenst auf der Oberfläche dieses Fantasie-Streamingdienstes erscheinen. Im Prinzip bietet nur der illegale Download von Inhalten genau diese „Freiheit“, die Nutzer ja immer öfter nur nutzen, weil sie eben keine 5 Streamingdienste abonnieren möchten.
Sollte das wirklich dafür sorgen, dass die 4K Bluray wieder mehr Bedeutung bekommt, freue ich mich sehr.
Ich habe mich nie mit der Vergänglichkeit und der Qualität von Streaming-Angeboten anfreunden können und stattdessen die Bluray gekauft.
Soweit okay, aber wenn selbst das nicht möglich ist, dann werde ich ungehalten. „The 100“ musste ich in Australien kaufen, weil in Europa nur als DVD erhältlich (wer tut sich sowas auf einem 4K TV freiwillig an?) und „The Expanse“ wird nur als HD Bluray angeboten, obwohl es im Stream als 4K läuft.
Ich finde den Artikel sehr gut, danke dafür.
Was ich und einige andere aus der Familie und Freunde nicht verstehen können ist der Ruf nach Kino!
Wir als OLED Besitzer empfinden ein 4K DolbyVision Bild mit einer Soundbar oder selbst mit grandiosen internen Sound des Sony A95K besser als jede Kino Leinwand. Mal zum ausgehen ist Kino cool aber ich bin sehr froh das man Imax Enhanced oder DolbyVision in 4K sehen kann mit 5.1 und das direkt auf Abruf. Den wie schon andere hier geschrieben haben, damals hatte man 1-2 Filme im Jahr über die man das ganze Jahr geredet hatte und heute ist alles schnell und für die meisten Filme lohnt sich nicht mal der Weg zum Kino.
Es ist so eine Hype Sache. Einer schreit Kino und 100 andere Schafe plappern es nach. Das Kino Bild ist nicht scharf und auch nicht farbenfroh und schon garnicht ist es dort so komfortabel wie zu Hause. Daher spreche ich es ab das Kino bei Filmen ein längeres oder überhaupt Exklusives Zeitfenster haben sollte. Denn es ist nichts besonderes gerade für Film Liebhaber hat man mit einem neuen OLED und einer AppleTV mehr raus vom Bildeindruck als im Kino.
genau so ist es. Die Filme auf der Scheibe haben eine viel bessere Soundqualität als das völlig veraltete 5.1 DD bei den Streaming Anbietern. Die Sound- und Bildqualität in den Kinos (zu mindestens bei uns) ist nicht so doll.
Das ist kein DD, sondern DD+ bei den Streaminganbietern und dieses Format ist nicht „völlig veraltet[…]“
Du hast im Prinzip absolut recht. Das „Heimkino“ hat das reguläre Kino in puncto Bildqualität schon längst überholt. Nur die Feature-Kombination aus 4K/3D/HFR/HDR gibt es eben nur im Kino. Auch manche Heimkinos haben eine viel bessere, auf den Sitzplatz abgestimmte Audioanlage. Im Endeffekt punktet Kino natürlich
mit dem Event-Charakter und sicherlich mit einer emotionalen Komponente. Dazu ist man auch noch weg von Zuhause, was einem auch ein besseres Filmerlebnis bescheren kann, weil man schwerer abgelenkt wird. Alles hat ein Pro und Kontra. Die perfekte Kombi wäre hier wohl das ausgebaute Heimkino im Keller.
Ins Kino geht man wegen der Gemeinschaft, wegen des riesigen Bildes, des Lautstärkepegels.
So lange man nicht das Auge durch eine VR Brille austrickst, entsteht zuhause auch nicht der gewaltige Bildeindruck einer Kinoleinwand.
Bei wirklich guten Filmen mache ich mir im Kino zu keiner Sekunde Gedanken über Kontrast, Schwarzwert oder Schärfe.
Ich tauche einfach ein und blende alles um mich herum aus.
Und katastrophale Filme wie Avatar 2, Top Gun oder Black Adam werden durch bessere Bild und Tonqualität auch nicht besser.
Kino ist nichts technisch-rationales.
Für eine hohe Qualität der Filme ist der Fortbestand des traditionellen Kinos elementar.
Wer einen Dune oder Interstellar auf einem Fernseher sieht, hat sie nicht wirklich gesehen.
Vor diesen dunklen Zeiten habe ich keine Angst. Ich brauche Netflix und Co. nicht zum überleben. Die Firmen brauchen Abonnenten zum Überleben 😉
Ich denke es kommt auch immer drauf an was die Aufgaben der Streaming Angebote sind.
Bei Disney glaube ich z.B eher wie auch hier schon erwähnt wurde, das es mehr Marketing ist.
Ähnlich Amazon, da hat es auch andere Aufgaben.
Netflix ist halt da was anderes, die Leben nur davon, daher glaube ich auch nicht das Netflix noch Lange so überleben wird.
Ich hätte mir einen differenzierteren Blick gewünscht. Hier kommen Vergleiche auf, da kann ich nur den Kopf schütteln. Die Einnahmen aus dem Streaming mit denen aus der Kinovermarktung gleichzusetzen ist schon an sich falsch, dann aber mit dem 2Milliarden Einspiel des Megahits Avatar zu vergleichen.. also bitte.. es gibt keine 10 Filme, die die 2 Milliarden Grenze geknackt haben und nur 50 Filme, die die 1 Milliarde Grenze geknackt haben. Das ist dann aber weder Inflationsbereinigt, noch sind die Kosten für die Produktion und Werbung abgezogen.
Zudem vergleicht man die Einnahmen aus dem Streaming bitte mit denen aus den Einnahmen für DVD, BD und 4K Disc Verkäufen. Denn der Streaming Markt gräbt diesem das Wasser ab. Einnahmen aus TV Ausstrahlung würde ich sogar für sich stehen lassen, denn das lineare TV stirbt sowieso aus, ebenso wie das Pay-TV.
Grundsätzlich stellen die Marken lediglich fest, dass kleine Studios wie zuletzt LIONSGATE bei einem eigenen Streaming Angebot draufzahlen, sie also besser lizensieren. Die Großen wie Disney und Warner und auch Peacock, also Universal werden sich durchsetzen.
Zudem hat man festgestellt, dass man in Zeiten der Pandemie mit einer Direktvermarktung in Form einer Heimkinopremiere die mich als Stream 15-20€ kostet sehr gut verdient, wenn man dafür auf die Kinovermaktung verzichtenden dabei somit Kosten spare..
Da inzwischen aber die Menschen wieder ins Kino MÖCHTEN weil sie durch die Einschränkungen der Pandemie diese Freiheit genießen, ist im Kino gutes Geld zu verdienen.
Und da die großen Anbieter exklusiv für ihre Streaming Dienste produzieren werden diese Dienste weiter großen Andrang finden – auch bei steigenden Preisen. Der Kunde wird sich nur zukünftig besser überlegen welchen Dienst er abonniert und welches Abo-Modell er wählt.
Zu Beginn meines Kommentars, vielleicht stimmst du mir zu, dass dieses Thema extrem komplex ist und wenn ich alle Blickwinkel bis ins kleinste Detail durchleuchte, wird aus dem Beitrag ein Buch und das kostet mich dann mehrere Wochen Arbeitszeit UND das liest sich am Ende niemand durch. Ich habe versucht, das Thema so gut wie möglich zusammenzufassen. Zum Vergleich Kino + Streaming. Ich habe bei Streaming ebenso nicht die Kosten für die Entwicklung, den stetigen Support und die Bandbreite, die bei AWS und Co. eingekauft werden muss, einbezogen. Und Streaming gräbt ja nicht nur den Discs das Wasser ab, sondern auch dem Kino, weil man hier (mit Verlust) ein ähnliches Erlebnis in den eigenen vier Wänden vorgelegt bekommt, jedoch viel günstiger. Kein STreaminganbieter macht derzeit mit seiner Plattform große Gewinne. Bzw. doch, ein Netflix erwirtschaftet Gewinne, muss aber auch noch einen riesigen Schuldenberg abarbeiten. Das funktioniert nur, wenn das Geschäft weiter wächst, man also pro Abonnent mehr Geld verdient (Werbung, Anti-Account-Sharing, Preiserhöhung). Da bleibt sicherlich offen, ob der Plan aufgeht. Die Fragmentierung im Streamingmarkt, stellt für alle eine große Aufgabe dar und es kommen jedes Jahr nicht gefühlt 50 Millionen neue Nutzer hinzu, die sich für einen und/oder mehrere Angebote entscheiden. Es gibt hier sicherlich noch ein Wachstum, aber nicht wie in den letzten 10 Jahren oder während der Pandemie. Und der Kinomarkt hat sich noch bei weitem nicht erholt. Ohne ein „Top Gun: Maverick“ wäre es 2022 wirklich nicht gut um gestanden. Man hat auch hier sehen können, dass einzelne Titel über den Erfolg oder Misserfolg eines ganzen Marktes entscheiden. Das war aber schon immer so, nicht nur im Bereich Kino/Video, sondern auch im Musik- und Gaming-Markt. Schade das dir der Beitrag nicht gefallen hat, mir war es aber wichtig, das Thema mal anzusprechen, dass nicht alles Gold ist was glänzt und auch ich merke, dass ein Umbruch bevorsteht.
Ich stimme dir auf jeden Fall zu, dass das Thema komplex ist und ja, 2023 wird sicher nochmal spannende Entwicklungen zeigen. Genau deshalb hab ich mir mehr Differenzierung gewünscht. Aber es stimmt natürlich, dass sich das dann oft nicht so viele durchlesen.. da bin ich eben anders 😉
Trotzdem danke für den Beitrag und die Mühe.
Für Leute wie dich, hätte ich den Text gerne 4x so lange gemacht. Aber ich hoffe du verstehst, dass das dann wirklich nur 2% der Leute durchlesen. Aber, dafür haben wir ja die Kommentarfunktion =)
Lineare TV und Pay TV sterben nicht aus, sondern bieten inzwischen auch Streams an. Die Anzahl an Websender steigt jährlich an.
Hängt vllt mit den Kosten zusammen welche die Streifen kosten? Sollte man nicht mal dort den Hebel ansetzen? Überall in der freien Wirtschaft gibt es optimierungen , Kostensenkungen , Personalentscheidung etc – dort auch? Man muss sich die Summen mal vor Augen halten welche die Filme erwrtschaften sollen/müssen. Ob das dem Kunden auch wert ist, 70 oder mehr Euro für einen Filmabend , oder 30 Euro für eine Scheibe hinzublättern (die dann iwann vor sich hin stauben) nur um zu sehen, daß z.B Schauspieler 2 stellige Mille beträge bekommen , nur dafür , daß sie ihre Arbeit machen. Eine Arbeit wie jede andere auch. Naja muss jeder selbst wissen :))
So einfach ist es leider nicht. Ist wie beim Sport, warum sollten die Sportler, und bei Filmen halt die Schauspieler, nicht so hohe Beträge und Gewinnbeteiligungen bekommen. Die locken ja oft die meisten Menschen ins Kino bzw Stadion. Würden die weniger bekommen, bedeutet das nur das die Menschen die am Schreibtisch sitzen und nichts tun außer Geld von A nach B zu schieben, noch mehr Geld bekommen.
Und ich finde ja genau das ist das Problem bei den meisten Menschen, Filme werden nur als einmalige Unterhaltung angesehen. Die man vielleicht 2-3x im Leben wiederholt. Klar das man wenn man es so sieht am liebsten nichts extra bezahlen möchte. Ich habe keinen Film auf Disc den ich nicht mindestens 1x im Jahr anschaue! In der Regel auch öfter. Ich habe einige Filme von 2021/2022 bereits 5 oder sogar 6x angeschaut.
Aber ich nehme das niemandem übel, unsere Gesellschaft wird ja überschüttet mit Filmen und Serien. Mehr als ein normaler Mensch überhaupt anschauen kann. Aber da jüngere zu aufwachsen, wollen und erwarten sie es ja auch nicht anders. Es gab mal Zeiten da gab es in der Regel maximal einen Film im Jahr über den gefühlt jeder gesprochen hat. Sowas gibt’s heute ja praktisch garnicht mehr. Oder wenn jeder drüber spricht, ist das Thema aber auch ganz schnell wieder vergessen und vorbei wegen weiterer Neuheiten.
Was ja für Kino/DVD BluRay usw gut gewesen ist , muss ja auch zwangsläufig nicht gut für streaming sein – aufgeblasenes Finanzvolumen. Hat nicht mal Netflix zu Beginn um kosten zu senken , auf weniger bekannte Schauspieler usw gesetzt? Haupsächlich Serien produziert? Iwas habe ich der Richtung mal gelesen. Zu Anfang der Filmindustrie stand bestimmt auch kein Budget von vielen Millionen zur Verfügug. Das hat sich einfach immer weiter so eintwickelt. Streaming ist noch am Anfang – dort gelten andere Regeln. Netflix hat das zu Beginn recht clever gemacht.
Wie du schon erwähnt hast ist die Flut der Filme grqß, die Qualität ist dabei recht überschaubar – find ich. Aber das ist ja auch , wie vieles Gemackssache. Das ist auch gut so.
Da kann man mal wieder sehen: Streaming ist eine Methode, Inhalte zu konsumieren, vor allem zum Kennenlernen, aber nicht die beste. Und plötzlich kommen Serien von Paramount, wie Jack Ryan, Halo und Station Eleven, doch auf 4K-BD raus. Auch Warner hat House oder the Dragon auf 4K-Scheibe veröffentlicht, genau wie Westworld. Von wegen, keine Serien auf 4K-Blu-ray! 😉
Wenn von Hunderten Serien der letzten 10 Jahre ein halbes Dutzend auf UHD Bluray veröffentlicht werden, dann ist das für mich keine! Wieviel macht das aus aller Serien der letzten Jahre? 0,001% gibt’s verspätet auf UHD Disc? Hmm…
Ich stimme Dir zu, dass ein halbes Dutzend noch viel zu wenig sind. Aber es gibt eben einen Trend zu mehr Serien und das ist erst mal positiv. Wie viele Serien der letzten Jahre lohnen sich denn von der Produktionsqualität her wirklich auf 4K-BD? Vielleicht 10%. Und von denen interessieren mich wahrscheinlich auch nur ca. 10% inhaltlich.
Anreize fürs Kino müssen ebenfalls geschaffen werden. Bei einer sehr kurzfristigen VÖ auf Streaming ist den Anbietern nicht mehr zu helfen. Da wünsche ich den Kinobetreibern mal ein Umgekehrtes Szenario, das sie mehr Anteile einvordern können und mit Aussetzung dämlicher Filme den Verleihen drohen können.. doch zurück zur Realität.
Back to the Roots ist die Devise. Vielleicht würden heutzutage Kunden den Aufwand schätzen? Anhand aktueller Beispiele sehen wir ja, das wenn es Sinn macht, die Leute wie vor 20 Jahren ins Kino rennen(!).
Wie wäre es die Kinokultur mal wieder hochleben zu lassen. Echte 70mm Filme zu zeigen und viele neue zu produzieren! Hat den die Masse gesehen, wie Hateful 8 in 10K auf der Leinwand aussieht? Die die es gesehen haben wissen was das ist, und das sowas zu Hause UNMÖGLICH ist, so einfach ist das. Von den IMAX 15/70 Filmen ganz zu schweigen (Mir ist das Land entfallen das einen Kinobesucherrekord mit der letzten 70MM Ausstrahlung aufgestellt hat, weil es kommuniziert worden ist)
Inzwischen kann man gerade nur hoffen, das von Nolans Oppenheimer 15/70 IMAX EINE Kopie im BFI London vorgeführt wird, dann kann ich da hinfliegen. So weit sind wir schon.
Die gesamte Branche leidet an notorischer Unfähigkeit, Uneinsichtigkeit, Bequemlichkeit und Geld Gier.
Wenn man will.. dann bewegt sich so einiges. Wir leben in Zeiten wo man jeden Scheiß in kürzester Zeit hypen kann. Die großen Studios müssten nur mal überlegen was und wen sie da fördern sollten.
Kann das menschliche Auge 10 k überhaupt wahrnehmen?
Volle Zustimmung. Ich kann als Film-Enthusiast folgendes dazugeben. In keiner anderen Branche wird soviel herumgewurstet.
Als Beamernutzer (Mittlere Klasse, Benq W1500 mit Cinegray 3D LW) sehe ich seit Jahren sehr genau wie das läuft. Nur Apple, Disney und Prime haben vernünftige Qualität. Netflix ist bei 50% Problematisch. Eine Blue-Ray schlägt alle Anbieter. Anbieter, die per Post Filme versenden, wie Videobuster und Lovefilm (die Amazon in den Boden gestampft hat) könnten bei breiterer Kundenunterstützung noch bessere Angebote haben, denke ich. Ich habe nur begrenzt Zeit zum gucken, 4 Filme (und zwar gescheite) reichen im Monat eigentlich. Aber bei Netflix und co. wird soviel halbseidenes produziert, was zurecht niemals im Kino laufen würde. Das ist oft Zeitverschwendung. Wirklich gute Filme an die ich mich bei Netf. in 2022 erinnere, kann ich an einer Hand zählen.
Der Disc Kaufmarkt wäre wohl preislich auch attraktiver, wenn nicht so krass viele Kunden weggefallen wären. Die Anbieter haben sich selbst ins Bein geschoßen.
Doch was passiert? Sie ziehen die Preise an und viele kündigen, mehr werden es nicht. Die Fragmentierung ist im Endeffekt auch nur eine Preissteigerung. Glaube auch das sich erst mal nichts ändern wird und die Situation schlechter wird.
Aus dem Grunde bin ich mir sicher, das die ihren eigen fabrizierten Bockmist auf die Kunden ablegen wollen, und für diese wird in Zukunft die 2.0 illegale Verbreitung über Portale eine sehr willkommene Alternative darstellen.
Ich habe ja mit der Qualität von Prime so meine Probleme… zumindest das Buffering bekommen die seit gefühlt 10 Jahren nicht auf die Kette. Welchen Streamingdienst findest du denn am besten? Ich bin ja immer noch von der visuellen Qualität von Apple TV+ und den Kauftiteln auf iTunes begeistert. Apple verliert wohl auch nicht viel Gedanken an „wie viel Bandbreite kostet“… noch nicht.
Hallo Dominic, also von rein technischer Seite:
(Zuspieler AppleTV 4K Bildbereich, Farbraum und Bildrate auf Passthrough)
Nr. 1 ist Apple Store (Kauf/Leihen), es klingt schon fast logisch aber dennoch muss man es erwähnen da nirgendwo geschrieben steht, dass hier die beste Qualität herrschen muss. (quasi bestes „Streaming“) Apple TV+ hab ich nur einmal getestet, quasi wie Disney. (Navigation ok)
dicht gefolgt von Disney und Prime. Bei Disney läßt man sich nicht lumpen, noch nie etwas negativ aufgefallen, sehr solide und top. Amazon hatte bei noch nie Aussetzer oder Qualitätsprobleme, wenn auch subjektive gefühlt ein Müh unter Apple/Disney. Prime ist also überdurchschnittliches Mittelmaß.
Netflix: gemischte Packung, meistens gute Qualität, jedoch komischer Weise manche (wichtige) Filme wie „Fall des Poe“ oder „Gray Man“ Vollkatastrophe, Blockig ohne Ende, aber anderer Kontent geht komischerweise, jeder reproduzierbar. Seltsamer Saftladen. (Navigation Disney ok, Prime Katastrophe)
Das „letzte“ absolutes grauenhaftes Schlußlicht: SKY WOW. (garnicht Wow.. ;))
Hier gibt es nur Negative Merkmale. Navigation scheiße, Bildqualität: Die Filme wirken alle digital „kopiert“ also nicht saubere Zeichnung (Qualitätsverlußt), zusätzlich einziger Anbiebter ohne 24p (50 oder 60 weiß ich nicht mehr da gekündigt) und zwar auf den gesamten Content(!) und die Krönung, Sky WOW hebelt die Apple GUI aus und macht eine eigene, kein spulen über iPhone Remote möglich, kein Jumping, sehr umständlich. Sollte verboten werden. Prime hat das leider auch properitär umgestellt.
Schlusswort, auf Sony TVs soll es einen streaming Dienst mit glaube 80 Mb/s geben, auf bestimmte Filme, das ist sicherlich eine Benchmark. Wenn ein Film im Streaming auf 4K vorliegt merkt auch bei FullHD quasi eine Interpolation, das sieht bei Apple Store wirklich sehr gut aus. Aber nicht täuschen lassen, eine hohe Bitrate ala Blue-Rays kann man jedes Mal aufs neue bemerken. Streaming hat ein hohes Nievau erreicht, aber die Physik ist nicht zu überlisten, High Bitrate ist sichtbar und auf großem Bild durch nichts zu ersetzen. Bei schnellen Bewegungen oder wenn sehr viel gleichzeitig im Bild passiert (Codec-Problem) sieht auch bei bestem Streaming leider sofort.
Glaube kaum das Bandbreiten Kürzungen bei Apple ein Thema wären. Es ist eben der gewohnte Qualitätsstandard bei der Firma..
Kein Mitleid mit denen erst Recht nicht mit Disney.
Hätten mal lieber den Markt mit einem vernünftigen 4K UHD Portfolio bedient statt auf dem Ramschzugs des Streamings zu setzen.
Naja Disney nutzt Disney+ mit den exklusiven Star Wars und Marvel Inhalten in erster Linie als Werbespots für Toys, Merchandising, die Marken bekannt und beliebt zu machen. Das große Geld liegt im Merchandising, Lizenzvermarktung. Nicht im eigentlichen Streaming Angebot! Daher ist es für Disney auch okay wenn man draufzahlt. Ist ja nur Werbung für die eigentliche Einkommensquelle.
Aber auch abgesehen davon, gäbe es doppelt oder dreimal so viele Inhalte auf 4K UHD Bluray, so würden trotzdem kaum mehr verkauft werden. Ich bin Filmliebhaber und mir ist die beste Bildqualität sehr sehr wichtig. Aber davon ab, kenne ich niemanden „persönlich“ der noch Discs kauft. Der einen Unterschied zwischen Pixelbrei den uns WOW für Geld bietet wo jede Raubkopie 20x besser aussieht, und einem Dolby Vision 4K Stream bei Disney+, AppleTV+ oder der 4K UHD Bluray sieht. Zum Teil sogar verständlich, da wen ich so kenne nur die billigsten Fernseher gekauft werden. Die halt nur anhand von Größe zum Preis ausgesucht wurden.
Ich finde das immer so traurig wie Kunst verunstaltet bei den meisten ankommt. Aber so ist das halt in einer Welt wo so viele Ressourcen für Elektroschrott an den Kunden gebracht werden weil dieser nur das billigste noch günstiger will. Früher dachte ich immer wenn ich hörte das manche ihre Filme und Serien nur am iPad oder Smartphone schauen, wie kann man nur?!?! Aber heute, wo viele mobile Geräte inzwischen auf OLED setzen. Das Bild an diesen Geräten nicht so verfälscht werden kann mit Zwischenbildberechnung, Schärferegler auf Doppelkonturen gedreht etc. Jedenfalls da denke ich heute, gut, sehr gut das mehr Menschen die Inhalte nur auf iPads oder Smartphones anschauen. 1000x besseres und vor allem authentischeres und natürlicheres, unverfälschtes Bild als auf den Fernsehern die die meisten zuhause stehen haben. Kenne auch kaum jemanden der seinen TV richtig und gut eingestellt hat. Und bewusst dann auch nur im Bildmode „Lebhaft“ etc. nutzt. Weil die Farben so schön strahlen und das Bild so überschärft ist. Furchtbar das 80% der Menschen keinen Sinn für ein natürliches Bild haben. Und null Respekt und Verständnis für Kunst. Sagen kann da auch nichts, da diese Menschen in der Regel auf leuchtende Farben und scharfe Konturen anspringen als auf neutral natürlich wie im churn Leben.
Für die meiste heutige „Kunst“ reicht Streaming vollkommen aus, da reicht einmal ansehen fürs ganze Leben.
„Und der Kunde hat sich früher bei Sky und Co. sicherlich auch besser aufgehoben gefühlt.“
Grundsätzlich finde ich die aktuelle Situation in dem Artikel gut beschrieben. Bei diesem Satz aber verstehe ich nicht ganz, woher die Wahrnehmung kommt.
In Knebelverträgen mit elendig langer Laufzeit, überhöhten Preisen für seltsame Paketkombinationen und uralter Technik fühlte man sich gut aufgehoben?
Also in Bezug auf SKY kann ich es auch nicht verstehen. Aber die Anfangsjahre von Premiere, die waren wirklich etwas Besonderes. Inhalte die man höchstens in der Videothek bekam und dann auch noch exklusive Abonennten Aktionen, wie kostenlose Teilnahmen an Kinopremieren oder Comedy-Veranstaltungen etc. Zu der Zeit war Abonnent sein etwas Besonderes und man war nicht der Fußabtreter wie man es seit etlicher Zeit der SKY.-Knebelära kennt.
Früher hatte man ggf. andere Ansprüche. Vor Streaming war Sky doch die Quelle für „Everything Football“ und Filmpremieren fürs Heimkino. Ich beziehe mich in dem Satz sicher nicht auf die letzten 5 Jahre. Die sind natürlich ein Desaster.
Ich arbeite seit über 25 Jahren in der Branche.
Und seit ich mich erinnern kann (noch an analoge Zeiten) hat Sky/Premiere noch nie schwarze Zahlen geschrieben und quasi jeder hat schon immer über den Preis gemeckert.
Pay TV in Deutschland war schon immer ein mehr als schwieriges Thema.
Liegt am (im Vergleich zum Ausland – nicht lachen!) hochwertigen Free-TV hier bei uns.
Das Meckern über den Preis kennt man ja. Und das Spielchen mit kurz vor Vertragsende kündigen um wieder ein Vorteilsangebot abgreifen zu können ist auch ewig alt. Früher hat man aber zumindest alles was Fußball betrifft unter einem Dach gehabt. Jetzt muss man alle paar Jahre wechseln bzw. zum Teil doppelt zahlen, wenn man z.B. alle Bundesliga-Partien oder die komplette Champions League verfolgen möchte. Fandest du das nicht auch etwas „unkomplizierter“ früher?
Hoffentlich geht der Trend eher wieder zur Disk zurück.
War doch klar, dass die „Schlaraffenland“ Veröffentlichungspolitik von großen Filmen kurz nach dem Kino frei für alle Abonnenenten kein lohnendes Geschäft ist. Jetzt aber übermäßig an der Preisschraube zu drehen und Werbung reinzudrücken ist keine Option. Die breite Masse will kein Streaming zu DAZN oder Preisen eines klassischen Sky Abos. Das drückt die Leute raus aus den Abos und rein ins Raubmordkopieren. Die Studios sollten lieber auf weniger Produktionen setzten anstatt auf Masse und Features wie 3D im Streaming zurückbringen und sich dem Lizenzieren von Produkten für die Disc Liebhaber öffnen. Genug begehrten Content haben die Studios ja unter Verschluss in ihren „Vaults“.