THX wurde ehemals von George Lucas gegründet – namensgebend war sein eigener Film „THX 1138“. Das Unternehmen testet Audio- und Video-Produkte, welche Hersteller auch mit einem Gütesiegel versehen lassen können, wenn sie gewisse Kriterien erfüllen. Ein neues Bewertungssystem namens THX Standard sorgt nun jedoch durchaus für Kontroversen.
THX Standard soll beispielsweise 4K-Fernseher in ihrer Qualität bewerten. Derlei Gütekriterien, gerade, wenn wie bei THX Standard auch Ranglisten im Spiel sind, können für Kunden durchaus hilfreich sein. Und auch wenn THX in den letzten Jahren mit seinen Zertifizierungen eher an Bedeutung verloren hat, steht die Marke immer noch in den Augen vieler Anwender für Qualität.
Jedoch stellt man schnell fest, dass man sich über die Einstufungen von THX Standard sicherlich streiten bzw. sie leicht missverstehen kann. So hat sich THX bisher nur mit Geräten aus dem Jahr 2017 befasst und die Reihenfolge mutet auf den ersten Blick etwas seltsam an. Beispielsweise ordnet THX den Sony Bravia KD-55XE9005 (73 Punkte) oberhalb eines LG OLED55B7 (70 Punkte) ein.
Laut THX werde dabei der Preis nicht berücksichtigt, die Ergebnisse sind aber schon etwas verwunderlich. So gilt der deutlich teurere OLED-TV von LG laut Testberichten als das hocherwertigere Gerät, steht bei THX aber eben schlechter da. Wenig begeistert dürfte auch Samsung sein. Denn deren QLED Q7F, konkret der QN65Q7FAMF, steht mit nur 45 Punkten reichlich schlecht da. Spannenderweise bemängelt THX genau das, was Samsung im Marketing als Vorteil bewirbt: die Farbgenauigkeit und Wiedergabe der Farben bei hoher Helligkeit.
Jene Ergebnisse könnten sich dadurch erklären, dass THX offenbar seinen Fokus auch auf die Betrachtung bei wenig Umgebungslicht lenkt. Hier spielen Samsungs QLED-TVs weniger ihre Stärken aus, als bei Tageslicht. In letzterem Szenario haben es OLEDs schwerer, da sie niedrigere Spitzenhelligkeiten erreichen. Dafür trumpfen OLED-Fernseher dank der unendlichen Kontraste in dunklen Umgebungen auf.
THX hat sich zu den auf den ersten Blick misstrauisch machenden Testergebnissen bereits geäußert. So erklärt die Institution, dass man etwa seine unterschiedlichen Testkriterien alle gleichermaßen in das Endergebnis einbeziehe. Im Falle des Vergleichs der Sony Bravia KD-55XE9005 und LG OLED55B7 komme das Ergebnis etwa zustande, weil LGs Modell in mehr Bereichen Probleme aufweise. Das führt aber auch dazu, dass man das Endergebnis mit Vorsicht betrachten muss. Denn es hängt somit sehr stark von der eigenen Wohnumgebung ab, welche Stärken und Schwächen dem jeweiligen Zuschauer mehr ins Auge stechen.
Der Blick auf einzelne Kategorien bei THX Standard lohnt
Vielleicht lohnt daher für den Kunden weniger der Blick auf das Gesamtergebnis bei THX Standard und mehr auf die einzelnen Kategorien und Punktzahlen. Wiederum spiegeln die Scores bei THX Standard, da einfach einzelne Kategorien addiert werden, kaum das Gesamtergebnis wider. Jenes kann subjektiv ganz anders wahrgenommen werden. Hier dürften sich sicherlich auch bald Hersteller wie LG und Samsung äußern, die schließlich in den Ergebnissen bei THX Standard gespalten wegkommen. Der große Gewinner ist dort aktuell Sony.
Letzten Endes bleibt es aber am Ende folgendermaßen: Testergebnisse lesen sich auf dem Papier immer gut und schön. Es zählt aber, was das eigene Auge wahrnimmt und dem individuellen Zuschauer gefällt. So gibt es schließlich 4K-Fans, welche übertriebene Farben und Kontraste lieben, während andere ein möglichst fein kalibriertes, neutrales Bild schätzen. Keine Herangehensweise ist per se falsch, da sich jeder Zuhause Filme und Serien so ansehen sollte, wie er es für richtig hält.
Zitiere:“ …welche Hersteller auch mit einem Gütesiegel versehen lassen können, wenn sie gewisse Kriterien erfüllen.“
Füge hinzu: “ . Und dafür BEZAHLEN!“
THX hatte in den 90er seine Berechtigung, heutzutage ist das Nonsense und reine Abkassiererei.