In den USA ist das neue Werbeabo von Disney Plus bereits an den Start gegangen. Dieses kann leider nicht auf allen Endgeräten genutzt werden. Zudem gibt es Einschränkungen für Kinderprofile.
Geht es nur mir so, oder wird die Streaming-Landschaft immer komplizierter? Nein, ich bin mir sicher, Videostreaming ist gerade wieder im Umbruch. Die Fragmentierung des Angebotes nimmt durch immer neue Plattformen stetig zu und selbst innerhalb der Angebote spalten sich Konditionen, Inhalte und Features weiter auf. So auch beim neuen durch Werbung gestützten Abonnements, welches Disney+ „Basic“ nennt. Dieses kostet 7.99 US-Dollar im Monat und wird, wie angemerkt, durch Werbung vor und während den Inhalten querfinanziert. Für Deutschland und weitere europäische Länder ist „Basic“ erst für 2023 geplant. Das neue Geschäftsmodell, welches auch Mitbewerber wie Netflix oder Paramount+ verfolgen, bringt aber auch Probleme mit sich, wie die jüngsten Berichte von Techcrunch & Co. aufzeigen.
Gerätehersteller verhindern Integration von Disney+ Basic
So kann das werbefinanzierte „Basic“-Abo von Disney Plus nicht auf Endgeräten mit Roku OS (Smart TVs und Streaming-Playern) genutzt werden. Roku möchte an den Werbeumsätzen des neuen Abonnements beteiligt werden, was die Kalkulation der Walt Disney Company natürlich gehörig durcheinanderbringen würde. Entsprechend befinden sich die beiden Unternehmen derzeit in Verhandlungen. In Deutschland hat Roku TV nur einen geringen Marktanteil, in den USA gehört Roku jedoch zu den beliebtesten Wiedergabegeräten für Streaming und Live TV via Internet. Übrigens, auch über die Disney+ App für Windows-PC lässt sich das neue Abo derzeit nicht nutzen. Man geht davon aus, dass sich hier die Parteien ebenfalls nicht ganz einig sind.
Disney+ Basic schränkt Kinderprogramm ein
Auch abseits der Endgeräte-Problematik bereitet das Werbeabo den Nutzern von Disney Plus Probleme. Es wurde im Vorfeld kommuniziert, dass in Kinderprofilen keine Werbeeinblendungen stattfinden. An diese Vorgabe hält sich das Unternehmen auch. Jedoch ist es wohl so, dass viele populäre Titel, die für Kinder definitiv geeignet sind, aus den Kinderprofilen entfernt wurden. Disney Plus möchte wohl auf die Werbeeinblendungen bei der Wiedergabe seines Qualität-Contents nicht verzichten und schränkt kurzerhand das „Kinderprogramm“ ein. Auf Reddit und Co. wurden viele Filmtitel gemeldet, die nicht über die Kinderprofile abrufbar sind, darunter sehr viele Animationsfilme der Hauptmarken Disney und Pixar.
Letztlich möchte man erwachsenen Kunden die Möglichkeit nehmen, über ein Kinderprofil die Inhalte ohne Werbung zu genießen. Wer sich also mit einem der Toy-Story-Filme, Monster AG, Cinderella, Die Eiskönigin oder Cars die Zeit vertreiben wollte – kein Problem – jedoch muss man dafür die Werbung im „Basic“-Abo anschauen.