Apple hat Final Cut Pro in der Version 10.4 ein paar recht dramatische neue Features verpasst: Unter anderem unterstützt die Software zur professionellen Videobearbeitung nun neben HDR auch 360°-Videos. Wer das Programm nutzt, kann das Update bereits über den App Store beziehen.
Damit unterstützt Final Cut Pro nun erstmals die Bearbeitung von 360-Grad-Videos bzw. Virtual-Reality-Inhalten. Wer einen aktuellen Mac nutzt, der auch zu dem VR-Headset HTC Vive kompatibel ist, kann jenes ebenfalls einspannen, um die Inhalte in Echtzeit zu betrachten. Die Videos lassen sich auch mit 2D- und 3D-Titeln, weiteren Beleuchtungs- und Unschärfe-Effekten sowie anderen Kniffen aufpeppen. Etwa kann man die Horizonte abglätten, Equipment aus Videos retuschieren und auch direkt Clips bei YouTube, Facebook oder Vimeo teilen.
Auch sind nun erweiterte Farbkorrekturen möglich. Über Farbräder lassen sich Farbton, Sättigung und Helligkeit anpassen. Sogar neue Kurven für den Farbton bzw. die Sättigung und eine Pipette für den Weißabgleich sind neu. Wer noch weiter gehen möchte, kann eigene Lookup-Tabellen einspannen. HDR-Videos finden wiederum in den Formaten Rec. 2020 HLG oder Rec. 2020 PQ für HDR10 Unterstützung. Via Waveform wird dann der Helligkeitspegel bei HDR angezeigt. Auch Tone Mapping, um HDR-Inhalte zu SDR zu konvertieren, ist in Final Cut Pro 10.4 möglich. Ebenso kann das Programm Content von PQ zu HLG umwandeln und umgekehrt. Die HDR-Rohdaten lassen sich ebenfalls einsehen.
Apple rüstet auch Motion und Compressor für HDR
Des Weiteren bietet die neueste Version der Videobearbeitungs-Software die Gelegenheit direkt Inhalte von iMovie für Apple iOS an Final Cut Pro zu senden. Auch lassen sich nun HEVC-Dateien importieren. Canon Cinema RAW Light findet ebenfalls Unterstützung. Währenddessen soll Metal 2 im Hintergrund für verbesserte Leistung sorgen.
Neben Final Cut Pro, hat auch Motion ab der neuen Version 5.4 nun Support für 360°-Videos erhalten. Auch in diesem Fall gibt es allerlei neue Optionen zur Ansicht, zum Hinzufügen von Effekten sowie dem Import und Export. Auch Motion unterstützt nun HDR sowie HEVC. Das gilt im Übrigen auch für den Videokonverter Compressor in der Version 4.4. Jener kann HDR- und SDR-Videos nun sogar zu Dolby Vision konvertieren.
Dass Apple dabei mehr Engagement im Bereich HDR und Dolby Vision zeigt, ist keine Überraschung: Schließlich unterstützt auch der im September erschienene Apple TV 4K diese Features. Da ist es nur konsequent auch in anderen Bereichen nachzuziehen.