Der deutsche TV-Markt ist im 3. Quartal 2022 weiter eingebrochen. Sowohl die Verkaufszahlen als auch die Umsätze gingen zurück.
Zwischen Juli und September 2022 wurden laut den Marktforschern von der gfu in Deutschland rund eine Million Fernsehgeräte verkauft. Das entspricht am Ende einem Minus von 19,7 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum. Der Umsatzrückgang wiederum betrug im gleichen Zeitraum 24,5 Prozent – und zwar auf 668 Millionen Euro. Die Gründe dürften vielschichtig sein.
Zum einen haben sich viele Nutzer in der Corona-Krise neue Fernsehgeräte gekauft, da viele soziale Aktivitäten außerhalb der eigenen vier Wände ausfallen mussten. Da steht jetzt für die meisten Anwender noch kein Upgrade an. Zum anderen bremst die hohe Inflation die Kauflust der Deutschen. Denn es muss mehr Einkommen für Energiekosten und Lebensmittel aufgewendet werden. Folgerichtig steht weniger Kapital für andere Dinge zur Verfügung – wie beispielsweise Home Entertainment bzw. Unterhaltungselektronik.
In den letzten Jahren waren es OLED-Fernseher, die dem Trend entgegenstehen konnten. Auch hier waren die Absatzzahlen und Umsätze jedoch im 3. Quartal 2022 rückläufig. Dennoch hat sich deren Anteil am gesamten TV-Markt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter gesteigert. Im Klartext waren die Einbrüche bei den LCD-TVs also noch stärker.
OLED-TVs bleiben auf dem Vormarsch
131.000 OLED-TVs wurden in Deutschland laut gfu-Daten im 3. Quartal 2022 in Deutschland abgesetzt. Das entspricht einem Marktanteil von 13 %. Im gleichen Zeitraum im Vorjahr waren es nur 11 %. Der Umsatzanteil zwischen Juli und September 2022 beträgt mit 202 Millionen Euro bereits 30 Prozent (Vorjahr 27 Prozent) des Gesamtumsatzes mit TV-Geräten. Dass der Umsatzanteil deutlich höher liegt als der Anteil der Stückzahlen, liegt an den im Durchschnitt höheren Verkaufspreisen der OLED-Modelle, die erst ab der gehobenen Mittelklasse zu haben sind.
Insgesamt sind auch die beliebten TV-Geräte mit einer Bilddiagonale größer 55 Zoll (127 cm) sind mit geringerer Stückzahl (-26,1 Prozent) und weniger Umsatz (-28,3 Prozent) vom aktuellen Trend betroffen. Kumuliert für die ersten drei Quartale 2022 ergibt sich ein ähnliches Bild: Zwischen Januar und September 2022 wurden knapp 3,3 Millionen Fernseher in Deutschland verkauft. Das steht dann für ein Minus von 17,7 Prozent. Der Umsatz betrug knapp 2,3 Milliarden Euro, ein Rückgang um 14,5 Prozent.
Hoffen muss die TV-Industrie nun auf die Fußball-Weltmeisterschaft der Herren im November und Dezember 2022, welche normalerweise die Verkaufszahlen stark ankurbelt. Ob das in den aktuellen Zeiten der hohen Inflation und damit verbundenen, wirtschaftlichen Unsicherheit wirklich der Fall sein wird, müssen wir abwarten.
Jop, der Markt ist gesättigt, sehe ich ebenso + das eben gespart werden muss^^
ich denke mal, dass sich bei dem ein oder anderen die Prioritäten verschoben haben;
ich selbst hätte wohl besser in einen Stromerzeuger investieren oder fürs Geld Vorräte hamstern sollen, statt in einen 65″ Stromverbraucher 😉
Hoffe Mal, dass die „Experten “ nur Panik können…
Sehe ich auch so wie Mule … Der Markt ist gesättigt, die Röhrengeräte wurden alle ersetzt und der Markt steht seitdem beim Stand: 4K HDR still.. 8K interessiert aktuell niemanden und die Hersteller müssen sich ja jedes Jahr etwas neues einfallen lassen, jedoch wie bei Apple auch, ausser schöner und schneller kommt nicht mehr bei rüber
Abend!
Ja sehe ich auch so wie ihr beiden. Dasselbe Thema hatte ich gestern auch mit meinem Vater gehabt und da ging es auch um die anderen technischen Marktsegmente. Der Markt ist gesättigt im Großen und Ganzen + das eben mehr gespart wird und werden muss ^^
Irgendwann ist der Markt eben gesättigt (mal unabhängig von einer Rezession). Die übliche Standardgröße 55/65″ kann sich heute fast jeder leisten und technologisch hat sich (auch wenn es die Hersteller natürlich von Jahr zu Jahr suggerieren wollen) in den letzten 5 Jahren auch nichts gravierend getan. Klar gab es Fortschritte, aber beim Normaluser braucht es schon ein Wow-Erlebnis um upzugraden und von einem Wow ist die Entwicklung weit entfernt.