Messe-Chaos: gamescom 2022 leidet unter Absagen; Ticketverkauf der IFA beginnt

Wie die Veranstalter der IFA 2022 mitgeteilt haben, beginnt der Ticket-Vorverkauf. Die gamescom 2022 hat andere Sorgen: Hochkarätige Gäste haben abgesagt.

Zunächst bleiben wir bei der IFA 2022, die vom 2. bis 6. September 2022 wieder vor Ort in Berlin stattfinden wird. Dort soll es die neuesten Produkte und auch Konzepte führender Marken aus den Bereichen der Unterhaltungselektronik und Elektro-Hausgeräte zu sehen geben. Mittlerweile hat online nun der Ticket-Vorverkauf begonnen. Die Tageskarten kosten im Vorverkauf 13 Euro pro Tag. Kurzentschlossene zahlen ab 1. September dann 17,50 Euro. Für Schüler und Studenten gelten ermäßigte Preise.

Dabei heben die Veranstalter hervor, dass sie die Preise trotz Inflation und gestiegener Kosten im direkten Vergleich mit 2019 gleich belassen hätten. Allerdings nehmen wir an, dass dies nicht etwa Altruismus, sondern vielen Unsicherheiten geschuldet ist. In der Corona-Krise haben viele Hersteller entdeckt, dass sie auch mit eigenen, digitalen Events gut fahren und ohne teure Messepräsenzen auskommen. Zusätzlich haben viele Menschen immer noch Bedenken, sich mit Corona oder anderen Krankheiten (Affenpocken) anzustecken.

Gamescom Event
Die gamescom 2022 muss sich beweisen.

Dies bekommt auch die gamecom 2022 zu spüren. Zwar konnte man nach eigenen Angaben bereits ca. 60.000 Tickets verkaufen, doch einige Unternehmen, die traditionell auf der Spielemesse Präsenz zeigten, winken ab. So werden weder 2K Games und Nintendo noch beispielsweise Private Division, Wargaming, Rockstar Games oder Activision Blizzard dieses Jahr auf der Messe zu finden sein. Das ist durchaus ein herber Schlag.

gamescom 2022: Viele Wackelkandidaten

Viele andere Entwickler und Publisher sind noch Wackelkandidaten, denn sie haben weder zu- noch abgesagt. Zu nennen sind hier Sony / PlayStation, Microsoft / Xbox, Capcom, Bethesda, Square Enix, Ubisoft, CD Projekt Red, Electronic Arts, Techland, Warner Bros. und 505 Games. Es ist anzunehmen, dass mindestens einige dieser Unternehmen noch eine negative Entscheidung fällen.

Die IFA soll 2021 zu ihrem alten "Glanz" zurückkehren!
Die IFA und die gamescom haben 2022 viel zu beweisen.

Zugesagt haben immerhin beispielsweise Bandai Namco, Koch Media und THQ Nordic. Dennoch sieht es für uns danach aus, dass die gamescom 2022 ordentlich zurückstecken muss und ihre Relevanz erst noch unter Beweis stellen sollte.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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6 Kommentare
  1. Das Activision Blizzard bei der Gamescom absagt ist schon heftig waren die doch ein Zugpferd mit Ihren ganzen Veranstaltungen von Releases, Videos und sogar Cosplay Events.

    Und das kurz vor dem Release von Overwatch 2 am 4. Oktober ist schon ne Ansage.
    Ich finds krass!

  2. Die Gamescom hat doch ähnlich wie die E3 ausgedient. Alles unnötige Kosten für die Unternehmen, da die Verbreitung übers WWW mittlerweile ja viel einfacher und günstiger ist. Selbst viele Redakteure haben doch bspw. keine Lust mehr auf die GamesCom, weil sich selbst am Pressetag Normalos mit erschlichenen Tickkers auf der Messe rumtreiben und alles blockieren.

    • Das mit den Pressetagen stimmt leider: Ich war damals auf der ersten gamescom in Köln und da gefiel es mir richtig gut an den Pressetagen. Mittlerweile sind die Pressetage aber schon so voll wie „damals“ die normalen Tage. Tage mit Privatbesuchern, wo man dann 4 Stunden anstehen muss, um 5 Minuten ein Spiel zu spielen, würde ich persönlich mir nicht geben.

      Mir sind auch Fälle bekannt, die konkreten Portale nenne ich aber nicht, wo in den vergangenen Jahren dann immer kurz vor der Messe Verwandte der Website-Betreiber im Team / Impressum landeten, damit sie zu den Pressetagen können. Wie verbreitet diese Praxis ist, vermag ich jedoch nicht zu sagen.

      • Es kommt doch nach wie vor wirklich jeder einfach auf die Gamescom – vor knapp 10 Jahren ging das schon los, dass es an den Fachbesuchertagen überfüllt war und dann kommen irgendwelche 15-Jährigen mit einer geliehenen Spiegelreflex vom Opa und fotografieren Rolltreppen für ein grundsolides Alibi.
        Die „Fachbesucher“ haben sich fast verdoppelt und wenn man davon ausgeht, dass es in den letzten Jahren wohl an die 90% Schließungen aller Games-Läden gibt/gab und die Konzerne eh kaum mehr Personal dort hin schicken, fragt man sich wer da sein soll – jeder x-beliebige Youtuber, Influencer und Twitchler.

        Zu sagen die Messe hätte ausgedient finde ich etwas kurzsichtig.
        Das mit den Kosten finde ich auch immer lächerlich – der Stand kostet keine Million Euro und auch wenn, man hat eh alles in den letzten Jahren totgespart, das irgendwie sinnvoll war, kaum ein Hersteller hat noch Niederlassungen – die Hersteller WOLLEN es nicht, weil nur mehr von der obersten Etage bestimmt wird -> reines minmax, die Branche hat seinen Zenit schon lange erreicht, wo es darum ging, Games zu machen.

        Fakt ist, man erreicht dort fast 400.000 Leute aktiv, die zocken wollen. Außerdem ist die Messe schon lange mehr als nur Tripple A Hersteller – retro, youtube, twitch, merchandise, convention, party, treffpunkt.

        • „Das mit den Kosten finde ich auch immer lächerlich – der Stand kostet keine Million Euro“

          Du vergisst scheinbar die ganze Logistik dahinter. Du musst ja alles dahinkarren. Von den Mitarbeitern, bis hin zu dem ganzen Equipment. Dazu kommt, dass die Stände von den großen Herstellern auch nicht gerade unaufwendig waren. In solche Events wird/wurde gabt gut Geld reingepumpt.

          „Fakt ist, man erreicht dort fast 400.000 Leute aktiv“
          Das ist nichts, im Vergleich zu der Anzahl an Leuten, die du online erreichst. Einer der Gründe, wieso die E3 immer unbeliebter wurde, war doch auch gerade die Öffnung der Messe für normale Besucher.

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