Der ehemalige Xbox-Manager Ed Fries äußert Zukunftsängste: Er nimmt an, dass der Xbox Game Pass die Spieleindustrie nachhaltig verändern werde.
In einem Gespräch mit dem YouTube-Kanal Xbox Expansion Pass, äußerte Fries, dass der Xbox Game Pass die Spieleindustrie ähnlich umkrempeln könnte, wie Spotify und Co. die Musikindustrie. Heute kaufe kaum jemand noch Musik, die Kunden hätten sich an Streaming-Abonnements gewöhnt. So könnte auch die Zukunft der Gaming-Industrie irgendwann aussehen.
Ed Fries war dabei ein Mitglied von Microsofts Team hinter der allerersten Xbox. Dass der Xbox Game Pass eine zentrale Säule von Microsofts Strategie geworden ist, lässt sich dabei kaum bestreiten. Direkt zum Launch finden sich dort all First-Party-Titel des Unternehmens. Außerdem handelt man immer wieder attraktive Verträge mit Partnern aus Daher ist etwa „Sniper Elite 5“ direkt zum Launch ebenfalls Teil des Xbox Game Pass.
Sony hat mittlerweile ebenfalls eine Spiele-Flatrate angekündigt: PlayStation Plus Extra und PlayStation Plus Premium integrieren ebenfalls mehrere Games im Abonnement. Seine neuen Triple-A-Blockbuster hievt Sony im Gegensatz zu Microsoft allerdings nicht direkt in jenes Angebot. Dass Sony überhaupt so eine Tarifstruktur aufgebaut hat, zeigt jedoch, dass die Japaner durch den Xbox Game Pass durchaus unter Druck geraten.
Spiele-Flatrates haben noch einen weiten Weg vor sich
Fries Befürchtungen, dass sich die Spieleindustrie wie die Film- und Musikindustrie hin zu Abonnements bewegen könnte, scheint aktuell aber noch spekulativ. Derzeit stehen die Einnahmen durch Abonnement-Dienste in Europa und Nordamerika im Jahr lediglich für 4 % des Marktes. Einige Entwickler sehen es zudem positiver: Abonnements wie der Xbox Game Pass würden Spieler aktuell an Titel heranführen, die sie sonst wahrscheinlich gar nicht ausprobiert hätten. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda würden derlei Spiele sich dann herumsprechen, was auch den Verkaufszahlen zugutekomme.
Dazu kommt, dass Spiele, anders als Filme, Serien und Songs bzw. Alben, wesentlich mehr Zeit benötigen. Mancher Triple-A-Titel lässt sich erst in 20-60 Stunden durchspielen. Daher seien die Entertainment-Zweige laut Insidern ohnehin nicht 1:1 vergleichbar.
Hoffentlich passiert das nicht. Da besitzen wir ja dann irgendwann gar nichts mehr. Und die Bloody Games werden schleichend abgeschafft…