Sony und Microsoft wollen es Partnern ermöglichen, direkt in Spielen Werbung zu schalten. Zunächst ist dies aber nur für Free-to-Play Games anberaumt.
Beide Unternehmen sollen laut Business Insider derzeit mit Adtech-Partnern verhandeln. Man wolle im Hintergrund eine Infrastruktur aufbauen, die es ermöglicht, in Spielen Im-Game-Werbung zu buchen. Zunächst ist dies von beiden Plattforminhabern ausschließlich für Free-to-Play-Titel geplant. Die Herangehensweisen von Sony und Microsoft bergen jedoch auch Unterschiede. Demnach wolle Microsoft auf eine Provision verzichten, da es dem Unternehmen vor allem darum gehe, die Xbox-Plattformen für Free-to-Play-Entwickler attraktiver zu machen. Sony wiederum hat da noch keine Entscheidung getroffen, könnte sich also noch etwas abzwacken.
„Dezente Werbeanzeigen“ in Spielen
Gemeinsam haben Sony und Microsoft, dass sie auf zwei Faktoren Wert legen: Sie wollen keine privaten Kundendaten mit Werbepartnern teilen. Das hätte sonst wohl auch Datenschützer auf den Plan gerufen. Außerdem ist das Ziel, dass die Werbeeinblendungen möglichst dezent bleiben und den Spielverlauf nicht beeinträchtigen. Denkbar seien etwa Werbetafeln in Sportspielen, was dann sogar eher realistisch wäre. Auch klassische Werbespot bei Wartezeiten in Multiplayer-Lobbys seien denkbar.
Die beiden Werbe-Initiativen sollen wohl noch vor Ende 2022 starten. Adtech-Partner wären dann dafür zuständig, hinter den Kulissen die Verwaltung zu übernehmen. Microsoft soll dabei auch besonders darauf achten, dass zunächst nur ausgewählte Marken Werbung platzieren dürfen. Die Anzeigen sollen zur Gaming-Community passen. Offiziell haben aber weder Microsoft noch Sony die angeblichen Pläne bestätigt. Im Trend läge man damit, denn auch Streaming-Anbieter wie Netflix oder auch Disney+ planen Werbung.
Werbung in Spielen: Öffnet sich die Büchse der Pandora?
Grundsätzlich ist Werbung, etwa in Form von Product Placement, in Spielen nichts Neues. Man denke etwa nur an die Monster Energy Drinks in „Death Stranding“. Allerdings ist das Schalten dynamischer und wechselnder Werbeanzeigen in Spielen sonst eher in Mobile Games üblich. In Free-to-Play-Spielen wird es wohl ebenfalls die meisten Spieler nicht unbedingt stören. Doch wenn die Infrastruktur erst etabliert ist, ist natürlich rasch denkbar, dass man dieses Prinzip nach und nach auf Core-Games zum Vollpreis ausweitet.
So hat die Spieleindustrie da ja stets Argumente auf Lager: Die kostspielige Entwicklung müsse finanziert werden, nur so könne man Spielern weiter großartige Erfahrungen bieten, etc. Etwa sind mittlerweile auch Mikrotransaktionen in Vollpreistiteln leider eher die Regel als die Ausnahme. Wir wollen aber nicht zu pessimistisch sein. So bleibt auch die Frage, auf wie viel Interesse die neuen Werbemöglichkeiten stoßen.
Denn wenn Microsoft und Sony keine Nutzerdaten teilen wollen, wird es für die werbenden Unternehmen schwieriger, die Erfolge ihrer Kampagnen auszuwerten. Viele Marken werden daher vielleicht anfangs erst einmal abwarten.
Die Werbeflut ist mittlerweile ein ekelhaftes Krebsgeschwür.
Das gabs doch damals schon zu CS 1.6 Zeiten. Kann mich noch daran erinnern, wie dann auf dust2 kurz nach dem CT- Spawn so ein großer Banner hing.