Samsungs 89 Zoll Micro-LED-TV, der eigentlich im Mai 2022 in die Produktion gehen sollte, wird erneut verschoben. Kleine Displaygrößen stellen für den Micro-LED-Produktionsporozess immer noch ein Problem dar.
Mini-LED verlieh der LCD-Technologie frischen Wind und mit QD-OLED schleicht sich womöglich die neue Referenz ins High-End-Segment. Doch beide Technologien haben etwas gemeinsam, sie sind nicht perfekt. Relativ nah an der Perfektion, mit einem ganz neuen Sehgefühl, chauffiert Samsung seit längerer Zeit die Micro-LED-Technologie umher. Diese wird bereits von mehreren Herstellern vorangetrieben, auch von LG und Sony. Samsung rührt jedoch am lautesten die Werbetrommel, was nicht unbedingt vorteilhaft ist. Denn Produktpräsentationen mit Micro-LED von Samsung entwickeln sich so langsam zum Running-Gag.
Samsungs „kleine“ Micro-LED-TVs verschieben sich erneut
Wie das koreanische Nachrichtenportal Thelec meldet, soll sich die Produktion „kleinerer“ Displaydiagonalen mit Micro-LED-Technik erneut nach hinten verschieben. Kurz zur Erinnerung: Im Home Entertainment Markt ist die Technik noch lange nicht angekommen. Bestellbare Produkte richten sich an Einrichtungen wie Universitäten oder Prestigeobjekte, Einkaufsmeilen, Flughäfen oder Privatpersonen, die über genug Kleingeld verfügen. Der erste Micro-LED TV, der jetzt zum ersten Mal „frei erhältlich“ ist und 110 Zoll in der Diagonalen misst, kostet satte 150.000 $US. Ein kleineres Modell mit 89 Zoll sollte 2022 in den Handel gelangen, wurde jetzt jedoch wieder nach hinten geschoben. Von einer einstigen 75-Zoll-Variante hört man indes überhaupt nichts mehr.
Samsung scheitert am Produktionsprozess
Also eigentlich nichts Neues, wenn man bedenkt, dass Samsung versucht, die Displaytechnik und deren Produktionsabläufe seit mehr als 5 Jahren zum Laufen zu bringen (erste Präsentation 2018 mit „The Wall“). Das Problem liegt am Aufbau und der Größe der Micro-LED-Pixel. Diese müssen für kleinere Displaygrößen natürlich schrumpfen. Jeder Pixel besteht aus einem roten, grünen und blauen Subpixel, die zusammen gerade einmal 34 Mikrometer in der Breite und 85 Mikrometer in der Höhe messen, beim 88-Zoll-Modell. Bei den größeren Varianten sind diese mit 75 Mikrometer horizontal und 125 Mikrometer vertikal mehr als doppelt so groß und leichter zu produzieren.
Micro-LED bleibt auf lange Zeit „zu teuer“
Doch selbst wenn kleinere Modelle irgendwann in Serie produziert werden könnten, eine günstige Angelegenheit wird das nicht. Der 88 Zöller kostet laut Hintergrundinformationen von Thelec immer noch gut 80.000 $US und selbst ein Fernseher mit 75 Zoll oder gar kleiner, würde immer noch über 50.000 $US kosten. Da halten wir uns doch lieber an die QD-OLED Fernseher von Samsung (S95B) und Sony (A95K).
Samsung: Superschnell vorpreschen und dann genauso schnell zurückrudern.
Ich sage nur: 4K-BD-Player 😀
Surprise.