Marvel-Serien von Netflix landen ohne 4K und HDR bei Disney+

Netflix musste seine bisherigen Marvel-Serien aus dem Programm nehmen. Sie schlagen in den USA bereits bei Disney+ auf – leider technisch deutlich abgespeckt.

Es geht hier freilich um die Serien, die einst von Disney exklusiv an Netflix lizenziert worden waren: also „Daredevil, „Punisher“, Jessica Jones“, „Iron Fist“, „Luke Cage“ und „The Defenders“. International sind die Formate zwar ebenfalls bereits bei Netflix herausgefallen, sollen aber erst später zu Disney+ wechseln. In Deutschland wird es nach derzeitigem Stand der Dinge im April 2022 so weit sein. In den USA sind die Serien aber schon in ihrer neuen Heimat angekommen.

Unerwartet: Während die Serien bei Netflix in 4K mit HDR vorgelegen haben, sind sie bei Disney+ nur in HD-Qualität abrufbar. Warum bzw. wie es zu diesem Downgrade kommen konnte, ist aktuell bedauerlicherweise offen. Wir hätten damit gerechnet, dass gerade Disney hier auf die beste Qualität setzen würde. Gab es da eventuell im Hintergrund anderweitige Lizenzprobleme, die Disney erst mit Netflix klären muss und welche speziell die 4K-Versionen betreffen?

In den USA führt Disney für die Marvel-Serien aufgrund ihrer Altersfreigaben (R-Rated) neue Eltern-Verwaltungsmöglichkeiten ein. In Deutschland gibt es ohnehin schon derlei Optionen, um etwa gezielt Profile via PIN zu sperren und Kinderprofile anzulegen, in denen nur Inhalte mit speziellen Altersfreigaben zu sehen sind. Dies war bei uns notwendig, weil die Marke Star eingeführt wurde. Die findet sich in den USA nicht beim Streaming-Anbieter.

Reicht Disney für die Marvel-Serien noch 4K nach?

Jetzt heißt es erst einmal abwarten, ob Disney für seine Marvel-Serien noch 4K und HDR nachreichen wird, oder ob es bei den HD-Varianten bleibt. Durchaus möglich ist auch, dass die 4K-Varianten wenigstens international starten. Verlassen sollte man sich darauf aber wohl lieber nicht.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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15 Kommentare
  1. wird schon noch als 4k und HDR kommen, zum glück habe ich alle außer Jessica Stone bei Netflix schon durch. Luke Cage sah in DolbyVision schon sehr gut aus.

  2. Ich habe den Verdacht, dass die bei Disney+ verhindern wollen, dass die neuen MCU Serien weniger gut aussehen als die Ex-Netflix Serien.
    Ich finde die neuen MCU Serien zwar sehr gut, aber mit den Ex-Netflix Serien können IMHO nur wenige davon konkurrieren.

    • Sie sehen auch ohne 4K HDR besser und vorallem wertiger aus.
      Gerade Daredevil mit seinen phantastisch choreografierten Fightsequenzen und der sehr düsteren Totalität à la Noir Stil wischt mit Marvels bisherigen bunten Kindergartenserien schon rein optisch den Boden auf.
      Inhaltlich erst recht, Daredevil ist da eine ganz andere Liga.
      Auch der Kingpin aus Hawkeye wirkt im Vergleich zum Daredevil Kingpin wie ein Zirkusclown.
      Das MCU fühlt sich bei viel zu vielen Projekten an wie Fesseln, unter Netflix Leitung wurden so schön herrlich düstere Charaktergeschichten für ein erwachsenes Publikum erzählt.
      Auf eine sehr brutale Art und Weise.
      Ohne ständig dran zu denken wie man das ganze in ein zusammenhängendes Universum bestehend aus unzähligen Filmen und Serien, einordnen kann.

      • Der Witz ist nur, dass das Ganze damals als zusammenhängendes Universum sehr gut funktioniert hat, bis Kevin Feiges Ego dazwischen kam. Die Ereignisse des ersten Avengers Films wurden in den Netflix Serien öfter mal stark angedeutet.
        Wie ich in den letzten Wochen gesehen habe, waren 4K und Dolby Vision für einen großen Teil der Atmosphäre verantwortlich. Die erste Staffel von Jessica Jones sieht auf Blu-ray zwar gut aus, kann aber mit der 4K/DV-Version optisch und atmosphärisch nicht konkurrieren, auch wenn der DTS-HD MA Ton ein Bonus ist.

        • Sehr richtig, es waren nicht mehr als Andeutungen, wodurch absolute kreative Freiheit möglich war.
          Ich hab Daredevil Staffel 1 und 2 auch auf Blu-Ray, und wegen der viel besseren Bitrate sehen sie deutlich besser aus als der 4K HDR Stream, welcher gerade in dunklen Szenen mit den physischen Discs einfach nicht mithalten kann.
          Mit einem guten Projektor und verhältnismäßig großer Leinwand fällt jegliche Form von Kompressionsartefakten extrem negativ auf. Bis auf AppleTV+ bzw. iTunes Filme kann man eigentlich alles an Streams in die Tonne kloppen.
          Am kleinen TV mag das vielleicht noch in Ordnung gehen, aber Netflix, Prime und Disney Plus sehen auf größeren Diagonalen jenseits der 150 Zoll wirklich furchtbar aus.
          Völlig wurscht ob das Bild ansich dank HDR besser aussehen müsste bzw es auf den Kontrast und die Farben bezogen auch wirklich tut.
          Lieber HD SDR in vernünftiger Bitrate als 4K HDR in beschissener Bitrate.

          • Das ist nicht meine Erfahrung. Vielleicht ist bei vielen von Euch die Bitrate geringer als bei mir. Oder vielleicht sieht Netflix 4K/DV auf TVs wirklich besser aus als bei Projektoren. Ich habe auch noch nie von einem Projektor gehört, der Dolby Vision wirklich kann.

            • 4K HDR10 hat auch keine niedrigere Bitrate bei Netflix als DV.
              Es ist auch nicht hochnäsig gemeint, aber die niedrige Bitrate fällt bei wirklich großen Diagonalen doch sehr stark auf und trübt den Film-/Seriengenuss.
              Rein technisch betrachtet müsste es auf einem OLED natürlich deutlicher auffallen, welcher jegliche Schwächen und Fehler aufzudecken vermag, es ist allerdings hauptsächlich die Größe durch die es am Beamer stärker auffällt wenn Streams mit zu niedriger Bitrate zu kämpfen haben.
              Projektor und TVs, das lässt sich generell sehr schlecht vergleichen, Filmkorn beispielsweise fällt über mein Beamersetup nie negativ auf, die Predator UHD sieht phantastisch aus, während sie oben im Wohnzimmer auf dem „kleinen“ 65 Zöller nahezu unanschaubar war.
              Das sah stellenweise wirklich aus wie Schnee im Dschungel.
              Über mein Projektor Setup hingegen fallen vor allem die vielen feinen Details die durch diesen neuen Transfer zutage treten auf.

            • „Es ist auch nicht hochnäsig gemeint, aber die niedrige Bitrate fällt bei wirklich großen Diagonalen doch sehr stark auf und trübt den Film-/Seriengenuss.
              Rein technisch betrachtet müsste es auf einem OLED natürlich deutlicher auffallen, welcher jegliche Schwächen und Fehler aufzudecken vermag, es ist allerdings hauptsächlich die Größe durch die es am Beamer stärker auffällt wenn Streams mit zu niedriger Bitrate zu kämpfen haben.“
              Das spricht meiner Meinung nach nicht gerade für die wirklich großen Diagonalen von Projektoren. Darum habe ich lieber kleinere Diagonalen uns sitze näher dran.

              „Streams mit zu niedriger Bitrate zu kämpfen haben.
              Projektor und TVs, das lässt sich generell sehr schlecht vergleichen, Filmkorn beispielsweise fällt über mein Beamersetup nie negativ auf, die Predator UHD sieht phantastisch aus, während sie oben im Wohnzimmer auf dem „kleinen“ 65 Zöller nahezu unanschaubar war.
              Das sah stellenweise wirklich aus wie Schnee im Dschungel.“
              Genau darum bin ich in solchen Fällen für gemäßigte DNR. Die darf natürlich nicht zu im bewegten Bild sichtbarem Detailverlust führen, wie es bei der berüchtigten Predator 2K-BD der Fall war. Man sollte einfach nicht in die Extreme gehen.

            • Wie gesagt, auf der Leinwand im Heimkino fällt das Filmkorn bei Predator im Gegensatz zu jeglicher Nutzung von DNR überhaupt nicht negativ auf.
              Und dafür werden/wurden Filme gemacht: Für die Projektion auf eine Leinwand.
              Für TV Besitzer gibt es genug Einstellungen um Filmkorn zu reduzieren, aber vom DNR weggefilterte Details kann man nicht zurückbekommen.
              Jede Nutzung von DNR ist schon zuviel, das ist Kunstschändung.

  3. Lol. Als ehrlicher zahlender Kunde, würde man damit praktisch in die Piraterie getrieben, um die optimalste Qualität sehen zu können.

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