HDR-Standard für TV-Übertragungen verabschiedet

Die Digital Video Broadcasting (DVB) hat sich auf einen Dienst-übergreifenden TV-Standard für High Dynamic Range (HDR) Übertragungen geeinigt. Dieser soll in der „UHD-1 Phase 2“ eingeführt werden. 

Viele wissen gar nicht, dass der Ultra HD Standard noch nicht abgeschlossen ist. Bislang gilt nur die erste Einführungsphase „UHD1 Phase 1“ als abgeschlossen. In dieser wurde die Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten, Bildfrequenzen von 50/60Hz, eine Farbtiefe von 10-bit und Surround-Sound für TV-Übertragungen verabschiedet. Für die zweite und womöglich letzte Phase (UHD-1 Phase 2) wurden nun die technischen Spezifikationen durch das DVB-Konsortium eingereicht. In dieser entscheidet sich die DVB für Hybrid Log-Gamma (HLG) und PQ (Perceptual Quantizer) als High Dynamic Range-Verfahren. Diese werden dann auch für TV-Übertragungen genutzt. Zudem wird die maximale Bildfrequenz auf 100/120 Hz angehoben. Private und öffentliche Sendeanstalten sowie Pay TV Anbieter haben nun die Rahmenbedingungen um die Fernseh-Landschaft der Zukunft zu gestalten. Vor allem das Fußball-Angebot von Sky Deutschland könnte in absehbarer Zeit von der High Dynamic Range (HDR) Technik profitieren. In Zukunft könnten sogar ull-HD Inhalte mit HDR-Übertragen werden.

Objektbasierter Sound mit AC-4 und MPEG-H

Um dem Zuschauer ein rundum gelungenes Seherlebnis zu bieten, werden zudem neue Tonformate unter dem Begriff „Next Generation Audio“ eingeführt. Die Systeme AC-4 und MPEG-H könnten in Zukunft objektbasierten Surround-Sound und Mehrkanal-Ton in die Wohnzimmer der Zuschauer übertragen. Ähnlich wie bei Dolby Atmos und DTS:X würden dabei jedes Klangobjekt einzeln übertragen und im Raum platziert werden. Das maximal unterstützte Lautsprecher-Setup wäre 7.1.4, also 7 Surround-Lautsprecher, 1 Subwoofer und 4 Decken- bzw. Höhenlautsprecher. Von „Next Generation Audio“ profitiert aber nicht nur der Zuschauer, sondern auch die Sendeanstalten, die mit den neuen Audioformaten Bandbreite sparen können.

Mehr Informationen findet ihr auch in der Fachbroschüre: Ultra HD erklärt

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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3 Kommentare
  1. So das die Industrie uns jetzt seit geraumer Zeit UHD-Technik verkauft die anscheind noch keinen allgmeinen bzw. fertigen Standards entspricht hat ja nun der letzte mitbekommen. Das nun aber auch noch DVB anfängt? Also ich kenne für HDR nun HDR 10 und Dolby Digital und nicht HLG und PQ und für objektbasierten Ton Dolby Atmos, DTS:X und Auro 3D und nicht AC-4 und MPEG-H und jetzt noch >100Hz. Heißt das, dass wir noch mal 2-3Jahre Häpchenweise neue Hardware bekommen die sich langsam irgendwelchen Standards nähert ….selbst mir als technikaffinen Menschen reist langsam der Geduldsfaden….falls ich hier etwas falsch verstanden habe lasst es mich bitte wissen

    • Hallo SL, dass Ultra HD „häppchenweise“ eingeführt wird war eigentlich bekannt. Wir bewegen uns aber bereits auf einer sehr soliden Basis. Problemchen die am Anfang noch bestanden (fehlender HDMI 2.0, HEVC-Dekoder und HDCP 2.2) ist bei der aktuellen Generation von Geräten weitestgehend behoben. Der neue Standard stellt die Weichen für etwas, dass viele TV-Geräte bereits können. Jetzt können die Sendeanstalten auch losziehen und HDR final in ihre Workflows integrieren. Das bei Sky und Co. bereits hinter verschlossenen Türen aktiv an HDR gearbeitet wird sollte eigentlich klar sein. Für HDR werden in Zukunft HLG (Hybrid Log Gamma) und Perceptual Quantizer (PQ zu denen auch HDR10 und Dolby Vision gehört) bei TV-Übertragungen federführend sein. In den meisten Fällen aber sicherlich HLG. Die Soundwiedergabe ist eine ganz eigene Baustelle. Hier möchte man im nächsten Schritt die 5.1 Soundschwelle auf objektbasierten Sound mit bis zu 7.1.4 erweitern. Die Erhöhung auf 100Hz bei 4K ist wieder etwas anderes. Hier benötigen wir einen neuen Anschluss, der diese Datenmenge auch bewältigen kann (HDMI 2.1 oder HDMI 3.0?). Auch Sendeanstalten und Hersteller von AV-Receivern, Set-Top-Boxen usw. müssten hier umsatteln. Das Thema wird uns die nächsten 1-4 Jahre sicher nicht beschäftigen. Das Thema betrifft auch weniger Serien, Filme und das reguläre TV-Programm, sondern ist irgendwann für Sport-Übertragungen und Live-Events wichtig. Die Bandbreite bei Satelliten- und Kabelfernsehen ist ja in den letzten Jahren nicht auf unerklärliche Weise mehr geworden. Zu der Vergrößerung der Datenmenge von SD/HD auf 4K würde nochmal eine Verdoppelung durch die Erhöhung der Bildrate erfolgen. Das kann bislang kein Sender oder TV-Hersteller liefern.

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