Samsung möchte bereits 2018 mit neuen 8K-Fernsehern auftrumpfen. Womöglich wollen die Südkoreaner sogar schon im September dieses Jahres loslegen. Das hat Samsung selbst bestätigt. Wer jedoch nun auf eine ebenbürtige OLED-Konkurrenz mit 8K hofft, guckt wohl in die Röhre. Die Entwicklung von 8K OLED soll in etwa zwei Jahre hinter der vergleichbarer LCDs liegen.
Der Anaylst Bob O’Brien von Display Supply Chain kommt jedenfalls zu dem Ergebnis, dass OLED-TVs mit Diagonalen von 65 bis 75 Zoll und 8K-Auflösung deutlich hinter der Entwicklung und Herstellung vergleichbarer LCDs zurückgefallen sind. Da ist es also ein schwacher Trost, dass z. B. LG auf der CES 2018 in Las Vegas einen OLED mit 8K und 88 Zoll Diagonale präsentieren konnte. Bis derartige Modelle nicht mehr Prototypen sind und auf dem Markt zu erschwinglichen Preisen erscheinen, dürfte noch viel Zeit verstreichen.
Selbst dann, wenn also die ersten 8K-OLED auf dem Markt verfügbar sein könnten, dürfte die LCD-Produktionskette schon deutlich ausgereifter sein. Das dürfte für Preisunterschiede sorgen, die wohl anfangs nur absolute Enthusiasten tragen können und wollen. Die Crux liegt offenbar in dem Herstellungsprozess Gen10.5, der sich auf das spezielle Glas bezieht, welches für große TVs mit 65 bis 75 Zoll Diagonale notwendig ist. Für LCDs kommt dieser Prozess bereits teilweise zum Einsatz, doch für OLEDs wird in der Regel noch das ältere Verfahren G8.5 verwendet.
Da im G8.5-Verfahren weniger einzelne TVs bzw. Glasoberflächen entstehen können, als beim neueren G10.5-Prozess, haben es die OLED-Hersteller schwerer ihre Produktion für 8K-TVs mit hohen Diagonalen umzustellen. Zwar wurden bereits Investitionen in neue Fabriken getätigt, so eine Umstellung braucht aber seine Zeit. Die Produktion der OLED im Verfahren G10.5 soll deswegen im großen Stil wohl erst 2020 beginnen.
Zum Vergleich: Man rechnet damit, dass LG in seinem Werk für G10.5-OLED-Produktion in Paju 2020 rund 1 Mio. Quadratmeter an OLED-Panels produzieren könnte. Parallel soll die Produktion von G10.5-LCDs 41 Quadratmeter bereithalten. Ähnlich sollen die Verhältnisse dann auch in den Folgejahren erhalten bleiben. Das spricht für deutlich niedrigere Preise für 8K-LCDs.
Hier wirft der Analyst ein, dass schon 4K-Panels mit 65 bzw. 75 Zoll in Südkorea in der Herstellung 2021 600 bis 875 US-Dollar kosten könnten. Vergleichbare Panels für 8K-LCDs lägen dann eventuell bei 425 bzw. 725 US-Dollar. Kämen noch Quantum Dots zum Einsatz, würden die Kosten für die 8K-LCDs zwar auf 500 bis 800 US-Dollar klettern, dennoch wären die 8K-LCDs in der Herstellung günstiger als 4K-OLED.
8K-TVs: Adoption hängt auch von den Inhalten ab
Aktuell heißt es aber abwarten, denn es ist noch unklar, wie sich 8K am Markt durchsetzen wird. Viele Kunden nutzen schließlich sogar aktuell noch 1080p-Fernseher und sind noch gar nicht auf 4K umgestiegen. Zumal es erst jetzt, Jahre nach der Einführung von 4K, endlich ausreichend native Inhalte gibt. Bis sich also 8K mit entsprechendem Content durchsetzt, dürfte es noch eine ganze Weile dauern.
Bis 2020 könnten 8K-Fernseher für ca. 10 % der TVs mit 75 Zoll stehen und immerhin 5 % bei Fernsehern mit 65 Zoll. Denn bei beiden Diagonalen schlagen vor allem Anwender mit höheren Ansprüchen zu. Ob er mit seinen Prognosen Recht behält, ist aktuell aber natürlich noch offen.
Gehört nicht ganz hier her, aber mein LG 60UH7709 hat gestern ein Update bekommen: 05.30.25
Ob das nun das Dolby Vision Update sein soll mit dem Schwartwertproblem?
Ja, ist es
8K halte ich, vorsichtig ausgedrückt, für eine Totgeburt.
Selbst 4K ist doch für die Mehrheit immer noch verzichtbares Hightech, dazu kommt das nicht vorhandene Angebot in 8K, wer würde sich trauen dazu positive Prognosen zu stellen…?
Wichtig auch, selbst mit 4K lösen die Bildschirme schon so gut auf, man müsste so dicht mit der Nase davor sitzen, dass ständig der Kopf Bewegungen machen müsste um das Geschehen vollständig erfassen zu können und würde sich, wenn überhaupt, dann erst an erkennbaren Pixeln stören.
Nicht zuletzt würde Heulen und Zähneklappern einsetzen ob der steigenden Preise für Netflix, Amazon und Co, wenn 8K sich denn tatsächlich durchsetzen würde…
Vernünftiger wäre es dann aus meiner Sicht eher wenn 4K-Content erst einmal hinreichend von den Anbietern gesendet würde!
Adoption ist bei uns aber kein sehr technologisch besetzter Begriff 😉
Dann bin ich ja mal auf die Preise von 4K UHD OLED TVs 2021 gespannt 🙂 Damit ich dann eher zu einem 8K UHD LCD TV greifen würde, müssten die Hersteller schon einiges anstellen! Allerdings frage ich mich auch, wie sich der Markt bei „kleinen“ Diagonalen bis dahin entwickelt.