4K ist selbst im linearen Fernsehen noch eher die Ausnahme als die Regel. Nun basteln allerdings der WDR und Vodafone im Zuge eines gemeinsamen Projekts bereits daran 4K-Streaming für mobile Endgeräte salonfähig zu machen. Die Tests beginnen noch dieses Jahr.
Das Zauberwort für den öffentlich-rechtlichen WDR und den Mobilfunkanbieter Vodafone lautet „5G“. So ermöglicht der kommende Mobilfunkstandard deutlich schnellere Datenübertragungen, was dann eben auch 4K-Streaming auf Achse verfügbar machen soll. Das ist derzeit aber noch Zukunftsmusik, weil sich die Technik erst einmal etablieren muss. Dieses Jahr versteigert die Bundesnetzagentur in Deutschland die entsprechenden Rechte. Erste Smartphones mit 5G-Unterstützung erscheinen aber ebenfalls schon in diesem Jahr.
Wer sich die leider noch lückenhafte 4G-Verfügbarkeit in Deutschland vor Augen führt, mag vielleicht skeptisch auf 5G und die Tests mit Ultra HD für unterwegs des WDRs blicken. Aber laut Vodafone habe das durchaus seinen Sinn. Schließlich denken beide Anbieter da auch langfristig. Jedenfalls sei laut Vodafone der Plan „drahtlos und ortsungebunden Videos in hochauflösender 4K-Qualität mit erweiterten Funktionalitäten zu empfangen„.
Dabei haben sich der WDR und Vodafone zusammengetan, weil der WDR die entsprechenden Inhalte und Mediatheken für das Projekt liefert, während Vodafone die 5G-Infrastruktur bereitstellt. Gemeinsam experimentiert man damit, wie sich die TV- und Mediatheken-Inhalte via 5G möglichst effizient verbreiten lassen. Als Ergebnis peilt man eben die Verfügbarkeit von Videos in 4K-Qualität immer und überall an.
Erst 5G macht mobiles 4K-Streaming auf breiter Flur möglich
Der Standard 5G soll Nutzern Geschwindigkeiten von 100 MBit/s im Down- und 50 MBit/s im Upstream bieten. Provider werben mit Maximalwarten von bis zu 10 GBit/s im Downstream, die sie für sich erreichen könnten. Anbieter von Inhalten könnten also wesentlich schneller hoch aufgelöste Videos ausliefern bzw. Nutzer sie in besserer Qualität genießen: „Von der TV-Sportübertragung bis zum Spielfilm in der Mediathek sollen, so das Szenario des Tests, sämtliche Inhalte in einer App in höchstmöglicher Qualität mobil abrufbar sein„, beschreibt Vodafone dann auch die anstehenden, gemeinsamen Tests mit dem WDR.
Der WDR übermittelt seine Inhalte dabei über ein 5G-Testsystem, das Vodafone direkt bei einer TV-Produktionsstätte zur Verfügung stellt. Den Empfang will man dann auf neuen 5G-Smartphones testen, die noch 2019 erscheinen. Auch spezielle Software wird dabei Verwendung finden. Zunächst beginnt man mit den Tests im 5G Lab in Düsseldorf und im 5G Mobility Lab in Aldenhoven. Ab 2020 soll die schnelle Datenübertragung dann auch in der Kölner Innenstadt auf dem WDR-Campus im 5G-Netz von Vodafone starten.